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In Zusammenarbeit der Rice University, der Nanyang Technological University (NTU)  und internationaler Partner ist ein Tablet enstanden, das als eine Art elektronische Schiefertafel indischen Schülern Zugang zu elektronischen Lernhilfen verspricht. Speziell zielt das "I-slate" auf Regionen ohne Stromversorgung ab. Das Gerät nutzt daher eine spezielle, energieeffiziente Chip-Architektur. Das soll es möglich machen, das I-slate einfach mit Solarzellen zu betreiben. Seit Sommer erfolgen Test in der Nähe der Stadt Hyderabad.

Extra stromsparend

Geistiger Vater des Projekts ist Krishna Palem, Professor an der Rice und Leiter des Institute of Sustainable and Applied Infodynamics (ISAID) an der NTU. Er wurde vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) im Frühjahr 2009 für eine probabilistische Chip-Architektur geehrt, die einen extrem geringeren Stromverbrauch hat. Das I-slate setzt nun auf derartige Chips, die in Zusammenarbeit mit dem schweizer Center for Electronics and Microtechnology entwickelt werden.

Theoretisch könnte die Architektur beispielsweise Handys ermöglichen, bei denen der Akku nur noch alle paar Wochen geladen werden muss. Beim I-slate versprechen die energieeffizienten Chips die Möglichkeit, das Gerät mit relativ einfachen Solarpanels zu betreiben, ähnlich den Zellen in Solartaschenrechnern. Somit kann das Bildungs-Tablet auch fernab von Stromnetzen und Generatoren zum Einsatz kommen.

Chance im Test

"Kinder in indischen Dorfschulen sind genau wie jene überall auf der Welt: Wissbegierig, technikbegeistert und gewillt, neue pädagogische Mittel auszuprobieren, die ihre Kreativität ansprechen", sagt Rajeswari Pingali, President der indischen Non-Profit-Organisation Villages for Development and Learning Foundation (ViDAL) . Sie ist Partner für erste Tests mit I-slate-Prototypen, wie sie bereits im Sommer in der Nähe von Hyderabat stattgefunden haben. Weitere sind für diesen Monat geplant.

Bei den Tests geht es nicht zuletzt darum, wie die Technologie bei Kindern ankommt und wie diese damit umgehen. "Sie mögen offensichtlich einige Dinge wie die Anordnung der Buttons nicht, von denen wir angenommen hatten, dass sie gut funktionieren werden", sagt Lauren Pemberton, Studentin der Kognitivwissenschaften an der Rice. Freilich sollen sowohl die Hardware als auch die Lerninhalte des Tablets auf Basis der Testerfahrungen weiter optimiert werden.

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