Wien - Das Österreichische Institut für Internationale Politik (oiip) hat erneut vor seinem "Aus" aufgrund des Streichens von Subventionen seitens des Wissenschaftsministeriums gewarnt. "Ohne Basissubventionen müsste das oiip die Grundlagenforschung und seine Mitarbeit an nationalen und internationalen Forschungsprogrammen einstellen", heißt es in einer Aussendung des Instituts am Dienstag. Die kürzlich gebildete Plattform "Wissen/schafft/Österreich" sammelt Unterschriften gegen die Subventionsstreichung der betroffenen Forschungseinrichtungen. Bisher haben 13.364 den Aufruf unterzeichnet.

Darin heißt es unter anderem: "Der in der Loipersdorfer Regierungsklausur beschlossene Budgetentwurf eliminiert vollständig die Finanzierung der freien Wissenschaft und Forschung in Österreich". Für 2011 werden die Basissubventionen der betroffenen rund 40 Einrichtungen um insgesamt vier Mio. Euro gekürzt, ab 2012 komplett gestrichen, was jährliche Einsparungen von acht Mio. Euro bedeutet.

Wissenschaftsstandort Österreich geschwächt

"Mit dem Kahlschlag des gesamten Sektors der außeruniversitären Forschung wird der Wissenschaftsstandort Österreich ungeheuer geschwächt und ein politisches Signal in die völlig falsche Richtung gesendet", so die Aussendung des oiip. Das oiip wurde 1979 auf Bestreben des damaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky gegründet.

Nach eigenen Angaben ist das oiip der "wichtigste und einzige überparteiliche Think Tank im Bereich der internationalen Politik in Österreich und leistet seit mehr als 30 Jahren mit seinen Studien, Analysen, Workshops, Publikationen und öffentlichen Veranstaltungen einen erheblichen Beitrag zur politischen Bildung." Das Institut fungiere als "Kontaktstelle für ausländische Botschaften, internationale Organisationen, Anlaufstelle für nationale und internationale Medien und wichtiger Partner für Wissenschafter aus der ganzen Welt". (APA)