Wien - Andreas Gebauer wundert sich. Über die Aufregung rund um Kneissl und darüber, dass manche ihn als Chef der Skifirma schon im Ausland untergetaucht sahen. Mit einem Fuß war er am Dienstag zwar wieder im Flieger. Kommenden Dienstag will er aber zurück in Österreich sein. Dann entscheiden die Kneissl-Eigentümer Scheich Al Jaber und Simon Hermann Huber vom BZÖ Tirol über die Zukunft Kneissls, über die Kapitalerhöhung und die zukünftige Konstellation der Gesellschafter.

Er wisse von zwei Exekutionsanträgen, sagt Gebauer dem Standard. Einen habe Fritz Unterberger gegen die Holding kurz nach seinem Ausstieg eingebracht. Der frühere Gesellschafter wartet seit Jahren auf Geld, es geht um mittlerweile über eine Million Euro.

Wacker Innsbruck habe Kneissl 150.000 Euro bezahlt - "wir schulden keinen Cent mehr", ihre Klage bringe ein interessantes Verfahren. Auch die zwei Mio. an die Austria sieht Gebauer beglichen.

Ins Rollen gebracht hat die Sache der Exekutionsantrag der Designerin Susan Strasser gegen die Kneissl GmbH. Als Drittschuldner wurde Al Jaber genannt, was Gebauer eine Sauerei nennt. Der Anwalt des Scheichs, Johannes Hübner, wies dessen Verpflichtungen gegenüber Kneissl zurück, Exekution wäre daher nicht möglich.

Strassers Vertreter ändern nun ihre Anträge und beantragen die Drittschuldnerpfändungen an anderer Stelle: Bei allen Händlern, die Kneissl-Ware verkaufen, Briefe informieren sie darüber. Er ordere keine Kneissl-Skier mehr, erzählt ein großer Händler. (gra, vk, DER STANDARD, Printausgabe, 17.11.2010)