Nairobi/Conakry - Nach dem Wahlsieg von Oppositionsführer Alpha Conde bei den Präsidentenwahlen in Guinea sind in dem westafrikanischen Land bei Unruhen in der Nacht zu Mittwoch mindestens vier Menschen getötet worden. Anhänger des bei der Stichwahl unterlegenen ehemaligen Ministerpräsidenten Cellou Dalein Diallo demonstrierten, die Polizei setzte Tränengas ein. Diallo sprach von "brutaler Unterdrückung" der Proteste durch die Sicherheitskräfte. Er hatte seine Anhänger zuvor zur Besonnenheit und Ruhe aufgerufen und angekündigt, er wolle das Wahlergebnis vor Gericht anfechten.
Die Stichwahl war nach der ersten Wahlrunde im Juni wiederholt verschoben worden, weil es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern Diallos und des langjährigen Oppositionsführers Conde kam. Conde hatte nach der Wahl angekündigt, er wolle ein Präsident der Aussöhnung sein.
Die beiden Politiker gehören unterschiedlichen ethnischen Gruppen an. Die Peul, zu den Diallo gehört, stellen die größte Volksgruppe des rohstoffreichen Guinea. Die Malinke, denen Conde angehört, sind stark im Militär vertreten. Wie der britische Rundfunksender BBC am Mittwoch berichtete, griffen die Spannungen zwischen den beiden Gruppen auch auf das benachbarte Sierra Leone über. (APA)