Wien - Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Mittwoch einheitlich mit etwas festerer Tendenz beendet. Der Euro-Stoxx-50 ist mit einem Plus von 0,75 Prozent oder 20,93 Punkten bei 2.802,70 Zählern aus dem Handel gegangen.

Nach der Ankündigung von Gesprächen zwischen dem hochverschuldeten Irland und der Europäischen Kommission, dem IWF sowie der EZB und nach der Vorbereitung eines Hilfspakets stellte sich am heutigen Handelstag eine leichte Erholung des Markts ein. Mit dem Mitteln des Rettungsschirms soll das Land die Krise des irischen Bankensektors wieder in den Griff bekommen.

Auf Unternehmensseite standen die Titel der Gesundheitsbranche im Blickpunkt. Actelion verteuerten sich um 9,09 Prozent auf 54,60 Schweizer Franken, nachdem Amgen bekannt gab, die Möglichkeit einer Übernahme des Schweizer Konzerns zu überprüfen. Weiters zogen Roche um 1,33 Prozent auf 144,40 Franken an. Der Pharmakonzern plant ein Programm zur Kostenreduktion, bei welchem bis zu 2,4 Mrd. Schweizer Franken eingespart werden sollen. Im Zuge dessen sollen darüber hinaus 4.800 Arbeitsplätze gestrichen werden.

Darüber hinaus konnte der Medikamente-Hersteller GlaxoSmithKline um 2,43 Prozent fester bei 1.243 Pence aus dem Handel gehen. Das britische Unternehmen gewann gemeinsam mit Human Genome Science Inc. die Unterstützung der US-Gesundheitsbehörde für den Verkauf des ersten neuen Medikaments zur Bekämpfung der Lupus-Krankheit seit 50 Jahren.

Die Lebensmittelkonzerne Northern Foods und Greencore Group kündigten ihren Zusammenschluss an. In Folge dessen machten die Titel beider Unternehmen einen Kurssprung. Northern Foods zogen um 24,86 Prozent auf 56,50 Pence an, Greencore Group kletterten um 28,35 Prozent auf 1,33 Euro. Die Firmen teilten mit, dass das fusionierte Unternehmen einen Umsatz von etwa 1,7 Mrd. Pfund im Jahr erzielen könne.

Die französische Tageszeitung "La Tribune" berichtet von einer geplanten feindlichen Übernahme des weltgrößten Flugzeugsitze-Herstellers Zodiac Aerospace durch Safran und beruft sich dabei auf Aussagen des Safran-CEOs Jean-Paul Herteman. Die Zodiac-Titel legten im Zuge dessen um 2,21 Prozent auf 52,78 Euro zu, Safran schlossen jedoch um 1,35 Prozent schwächer bei 21,53 Euro.

Deutsche Post legen zu

Ebenfalls Kursgewinne verbuchen konnten die Aktien der Deutschen Post. Die Titel schlossen mit einem Plus von 1,36 Prozent auf 13,75 Euro, nachdem bekannt geworden war, dass der CEO des United Parcel Service (UPS) Scott Davis Kooperationspartner in Europa suche, um seinen Privatkundenanteil auszuweiten. Davis habe eine Kontaktaufnahme mit der Deutschen Post in einem Interview mit "Capital Magazine" bestätigt.

Nach Vorlage positiver Zahlen konnte darüber hinaus der Kreditprüfer Experian ein Kursplus von 6,33 Prozent auf 748 Pence verzeichnen. Für das erste Halbjahr wies das Unternehmen einen Gewinn in Höhe von 260 Mrd. Dollar aus.

Auch Analystenkommentare sorgten für neue Impulse am Markt. Die Titel des Elektronik-Herstellers Thales fielen um 4,22 Prozent auf 27,23 Euro, nachdem die Experten der Schweizer Großbank UBS das Anlagevotum für die Aktien von "Hold" auf "Sell" reduziert hatten. (APA)