London/Frankfurt - Um die deutsche Billig-Textilkette Takko buhlen Kreisen zufolge mindestens drei Finanzinvestoren. Die schwedische EQT, TPG Capital und Apax Partners dürften in dieser Woche Angebote für das zuletzt stark gewachsene Unternehmen aus Telgte in Westfalen einreichen, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Ob einer dieser Investoren am Ende den Zuschlag erhält, ist aber offen. Der Takko-Eigentümer, die US-Beteiligungsgesellschaft Advent International, prüft parallel weiterhin einen Börsengang, der im ersten Halbjahr 2011 über die Bühne gehen könnte, wie eine andere Person sagte.

Advent hatte den Textil-Diskonter erst vor drei Jahren vom Finanzinvestor Permira übernommen. Die Wachstumsaussichten und die Unempfindlichkeit von Diskontern gegen Konjunkturschwankungen machen Takko auch für einen dritten Käufer aus der Beteiligungsbranche attraktiv.

Banker taxieren den Unternehmenswert von Takko auf rund 1,25 Mrd. Euro. Das wäre das Zehnfache des operativen Gewinns (Ebitda), ein typischer Maßstab für Billig-Einzelhändler. Advent hatte 2007 rund 770 Mio. Euro bezahlt.

Takko hat im Geschäftsjahr 2009/10 (Ende April) mehr als 900 (2008/09: 818) Mio. Euro umgesetzt. Seit dem Einstieg von Advent ist der Umsatz damit um 28 Prozent nach oben geschnellt. Das Unternehmen hat sein Konzept, Mode billig auf der grünen Wiese zu verkaufen, zuletzt modifiziert. In Innenstadtlagen wurden Läden unter der Marke "1982" (dem Gründungsjahr von Takko) eröffnet. Größter Konkurrent im Billigsegment ist die zur Tengelmann-Gruppe gehörende Kette KiK. (APA/Reuters)