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18 Minuten lang sollen rund 15 Prozent des gesamten weltweiten Internetverkehrs nach China umgeleitet worden seien

Foto: REUTERS/Rick Wilking

Hochsensible Internetdaten aus den USA sind in diesem Jahr einer US-Kommission zufolge minutenlang auf chinesische Computerserver umgeleitet worden. Am 8. April habe das staatliche Unternehmen China Telecom für einen Zeitraum von 18 Minuten den E-Mail-Verkehr von Internetseiten des US-Senats, des Verteidigungsministeriums und weiterer Behörden auf Server in der Volksrepublik umgeleitet, hieß es in einem Bericht, den eine für Wirtschafts- und Sicherheitsfragen zwischen den USA und China zuständige Kommission am Mittwoch dem US-Kongress vorlegte.

15 Prozent des gesamten weltweiten Internetverkehrs

Während dieser Zeitspanne seien rund 15 Prozent des gesamten weltweiten Internetverkehrs nach China umgeleitet worden, hieß es in dem Bericht. "Wir wissen nicht, was (mit den Daten) gemacht wurde, nachdem sie sie hatten", erklärte Kommissionsmitglied Larry Wortzel. Es sei unklar, ob die Umleitung absichtlich erfolgte und die chinesischen Behörden davon gewusst hätten. Er frage sich allerdings, wer ein Interesse an sämtlicher Kommunikation des Verteidigungsministeriums und der Regierung haben könnte. "Das war wahrscheinlich kein Student an der Universität von Shanghai", sagte Wortzel.

Dementi

Die stellvertretende Vorsitzende der Kommission, Carolyn Bartholomew, sagte, das Ausmaß der Vorfälle lege die Vermutung nahe, dass es "auf einer gewissen Ebene staatliche Unterstützung für diese Aktivitäten" gebe. Der staatlich geführte Konzern China Telecom wies indes in einer Stellungnahme am Mittwoch die Berichte, wonach man den US-Internetverkehr "entführt" hätte. Die Routing-Informationen, die der US-Kongress erhalten habe, seien falsch. (APA/AFP/red)

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