Windhoek - Bei dem in Namibia vor einem Flug nach München aus dem Verkehr gezogenen verdächtigen Gepäckstück hat es sich nach Angaben der namibischen Polizei um eine Laptoptasche gehandelt. "Unsere Beamten fanden das Päckchen verdächtig, weil es kein Adressschild trug und es wurde daraufhin vom restlichen Gepäck entfernt", sagte Polizeiinspektor Sebastian Ndeitunga im namibischen Radio. Demnach war die Tasche in Plastik eingewickelt und wurde nach ihrer Entdeckung auf dem Flughafen von Windhoek geöffnet.

Der Polizei zufolge handelte es sich um eine Routineuntersuchung. An Flughäfen sei die Wachsamkeit bei verdächtigen Gepäckstücken allerdings "immer höher", sagte Ndeitunga. Ihm zufolge stehen nun weitere Untersuchungen an, die bis zu einer Woche dauern könnten. Dem Deutschen Bundeskriminalamt (BKA) zufolge wurde das Gepäckstück beim Verladen in einen Air-Berlin-Airbus vor dem Start nach München isoliert. Beim Durchleuchten des Gepäckstücks wurden laut BKA Batterien sichtbar, die über Kabel mit einem Zünder und einer laufenden Uhr verbunden waren. Ob es sich um einen zündfähigen Sprengsatz handelte, blieb zunächst unklar. Ein BKA-Verbindungsbeamter wurde aus Südafrika nach Namibia entsandt.

Matthias Hansen von der deutschen Botschaft in Namibia sagte, sie seien dort über den Vorfall informiert. Zwischen der namibischen und der deutschen Polizei gebe es einen engen Kontakt.

Update 22:12 Uhr: Offenbar Testlauf, um Aufmerksamkeit der Gepäckkontrolle zu testen

Bei dem Gepäckstück handelt es sich nach Informationen des ZDF um eine Bombenattrappe. Es sei offenbar ein Testlauf gewesen von Behörden, um die Aufmerksamkeit der Gepäckkontrolle zu testen, berichtete der Sender am Donnerstagabend unter Berufung auf nicht näher genannte amerikanische Sicherheitskreise. Es handle sich bei dem Fund um einen industriell gefertigten Sprengsatz speziell für Sicherheitstests. Wer diesen Test machen wollte, sei derzeit nicht bekannt. (APA/AFP)