Wien (APA) - Die Erben von Kunstsammler Rudolf Leopold trennen sich von Teilen der privaten "Sammlung 2": Am 7. Dezember kommen im Wiener Dorotheum rund 200 Arbeiten, darunter von Gustav Klimt, Herbert Boeckl oder Arnulf Rainer zur Versteigerung. "Mein Vater hat nicht nur eine große Kunstsammlung, sondern auch Schulden hinterlassen", erklärte Diethard Leopold dazu am Donnerstag.

Bei den von Elisabeth Leopold gemeinsam mit dem Auktionshaus ausgewählten Werken handelt es um einen "repräsentativen Querschnitt durch Leopolds Sammlerinteressen", so das Dorotheum in einer Aussendung. Alfred Kubin und Oskar Kokoschka, Günter Brus bis Josef Dobrowksy sind darunter, die Schätzpreise liegen zwischen 2.000 und 38.000 Euro.

"Die wirklich hochpreisigen Teile der Sammlung sind nicht dabei", erklärte Leopold, mit dem Auktionserlös werde man auch "sicher nicht" die gesamte geerbte Schuldensumme abbauen können. "Es geht auch darum, die Sammlung zu schärfen, Prioritäten zu setzen", erklärte er. Neuankäufe seien aber nur "vereinzelt" geplant.

Als Höhepunkte der Auktion gelten Bleistiftzeichnungen von Gustav Klimt, etwa die Kopfstudie für die linke Figur des Deckenbildes "Der Tanz" für das Stadttheater Karlsbad (22.000 - 38.000 Euro), oder eine Studie zu den Wasserschlangen (28.000 - 38.000 Euro). Ein liegender weiblicher Akt von Herbert Boeckl (22.000 - 32.000 Euro) oder Arnulf Rainers "Fensterfrau" von 1948 (18.000 - 30.000 Euro) werden ebenso angeboten, wie Jugendstil-Objekte mit einem Wandspiegel von Dagobert Peche (15.000 - 30.000 Euro) und einer von Josef Hoffmann entworfenen Vase (15.000 - 20.000 Euro). Laut Dorotheum liegt die Summe der unteren Schätzewerte für die Auktion bei 1,15 Millionen Euro.

Nichts zu tun haben die Versteigerungen übrigens mit den Rückholungskosten für das "Bildnis Wally": Die dafür notwendigen Summen wird die Stiftung Leopold durch Verkäufe aus der hauseigenen Sammlung Leopold bestreiten, die private "Sammlung 2" ist davon nicht betroffen. (APA)