"Son of Babylon"

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Wien - Mit einigen Neuerungen geht das Wiener Filmfestival der Menschenrechte, "this human world", in seine dritte Runde. Neben mehr als 80 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen stehen von 2. bis 10. Dezember erstmals eine Retrospektive sowie die Vergabe von zwei dotierten Filmpreisen am Programm. Die Veranstalter wollen "auch heuer wieder einen kultur- und gesellschaftskritischen Beitrag leisten".

Mohamed Al Daradjis bei der Berlinale 2010 mit dem Friedensfilmpreis ausgezeichnetes Werk "Son of Babylon" eröffnet das Festival im Gartenbaukino. In Kooperation mit dem Kulturverein Schikaneder widmet man zudem dem filmischen Schaffen von Claude Lanzmann eine Retrospektive, die am 6. Dezember vom Regisseur persönlich eröffnet wird. Zu sehen ist etwa "Pourquoi Israel", Lanzmanns Debüt aus dem Jahr 1973, das sich mit der Frage nach Identität und Normalität des Staates beschäftigt.

Unter den zahlreichen Österreich-Premieren in diesem Jahr ist etwa "Tibet In Song" (2008) von Ngawang Choephel: Ein Tibeter kehrt aus dem Exil in seine Heimat zurück und versucht die Musik seines Volkes vor der Vergessenheit zu bewahren. Im Rahmen des Wettbewerbs laufen etwa "Postcard To Daddy" (2010) von Michael Stock, in dem sich der Regisseur mit dem sexuellen Missbrauch durch seinen Vater auseinandersetzt, oder "The Way Up" (2009) von Shirly Berkovitz, die sich ebenfalls der Gewalt gegen Kinder widmet. "Shabana's Choice" (2010) von Martin Rehman Gaarder zeichnet das Leben einer Kabarettistin nach, die ins Visier von Islamisten gerät.

Ein Schwerpunkt ist in diesem Jahr Kindern und Jugendlichen, den Herausforderungen des Erwachsenwerdens sowie der Missachtung von Kinderrechten gewidmet. Abschluss des Festivals ist eine Preisverleihung im Schikaneder am 10. Dezember - dem internationalen Tag der Menschenrechte. (APA)