Klagenfurt - Erneut hat ein Ersatzgemeinderat der FPK mit einem Posting auf der Internet-Plattform Facebook am Donnerstag in Kärnten für heftige Reaktionen gesorgt. Der 21 Jahre alte Mandatar der Südkärntner Stadt Ferlach (Bezirk Klagenfurt) schrieb, dass Kärnten nur dann frei sei werde, "wenn es ein deutsches Land sein wird." Junge SPÖ, Bürgermeister Ingo Appe (SPÖ) und sogar der FPK-Fraktionsführer im Ferlacher Gemeinderat, Vizebürgermeister Johann Werdinig, forderten umgehend Konsequenzen. Erst vor wenigen Wochen hatte ein FPK-Ersatzgemeinderat mit einem Sager über "ein gewisses Institut in Oberösterreich" - gemeint war offenbar das Konzentrationslager Mauthausen - für Wirbel gesorgt.

Das von dem jungen Mann abgesetzte Posting in Gesamtlänge: "Man darf sich nicht damit begnügen, dass Kärnten frei und ungeliebt bleibt. Dieses Land wird nur dann frei sein, wenn es ein deutsches Land sein wird." Damit bediente sich der Jungpolitiker offenbar eines Zitates aus den frühen 80er Jahren des seinerzeitigen FPÖ-Jungpolitikers Jörg Haider.

FPK distanziert sich

"Ich distanziere mich voll von der Aussage. Wir sind ein zweisprachiges Gebiet", sagte FPK-Politiker Werdinig auf Anfrage der APA. Er werde den jungen Mann, der sich zur Zeit in Deutschland aufhält, am kommenden Wochenende zur Rede stellen. Wenn das Zitat so gefallen sei, werde es Konsequenzen geben. "Das lasse ich mir nicht bieten", meinte Werdinig, der auch sein "gutes Verhältnis" zur slowenischen Volksgruppe in Kärnten betonte. Werdinig bestätigte zudem, dass der 21-Jährige Migrationshintergrund hat.

"Es muss Konsequenzen geben", forderte auch Bürgermeister Appe. Der Ersatzgemeinderat bringe die gesamte Stadt Ferlach in Verruf. Die junge SPÖ forderte indes die Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf, wegen Wiederbetätigung Ermittlungen aufzunehmen.

Erst am Mitte Oktober war bekannt geworden, dass ein Ersatzgemeinderat der FPK in der Oberkärntner Gemeinde Seeboden bei einer Integrationsdebatte im Web geschrieben hatte, dass "ein gewisses Institut in Oberösterreich wieder geöffnet" werden sollte, offenbar meinte er damit das Konzentrationslager Mauthausen. "Es hat den Anschein, dass die zweite Garnitur der Freiheitlichen in Kärnten ein Tummelplatz für Rechtsextreme und Neonazis ist", meinte dazu SJG-Chef Michael Raunig gegenüber der APA. (APA)