Der alte und neue oberste Regulator für den Telekom- und Postbereich ist Georg Serentschy. Verkehrsministerin Doris Bures  hat seinen Vertrag bis 2013 verlängert. Serentschy, der als RTR-Geschäftsführer schon seit 2002 im Amt ist, habe sich auf der Grundlage eines umfangreichen Bewerbungsverfahrens, das von einem externen Personalberatungsunternehmen durchgeführt wurde, durchgesetzt, so Bures am Donnerstag in einer Aussendung. Zuvor hatten sich schon alle Mobilfunkbetreiber mit Ausnahme des kleinsten Anbieters "3" und Mitglieder der weisungsfreien Telekom Control Kommission (TKK) für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen.

Vorwürfe

Ganz friktionsfrei war die Bestellung des Ex-Beraters jedoch nicht. Lange Zeit galt August Reschreiter, Kabinettschef von Bures, als aussichtsreicher Kandidat. Dieser hat sich allerdings nicht beworben. Zuvor waren Vorwürfe aufgetaucht, Reschreiter habe Gutachteraufträge für das Ministerium an einen mit ihm befreundeten Anwalt vergeben. Der Kabinettschef weist diese Vorwürfe zurück. Für Serentschy sprach auch, dass er von allen 27 EU-Staaten auch als Chef der europäischen Telekom-Aufsicht (Berec) vorgeschlagen wurde.

Postmarkt

Auf Serentschy kommt nun eine noch etwas ungewohnte Aufgabe zu: Mit 1. Jänner 2011 wird der Postmarkt vollkommen liberalisiert, dann dürfen Mitbewerber der Post AG auch Briefe unter 50 Gramm befördern. Im Telekombereich tobt bereits seit zehn Jahren ein harter Wettbewerb, den sich Marktführer A1 Telekom Austria mit von ausländischen Großkonzernen dominierten Telcos liefert. Interessant daran: Zwei davon - T-Mobile und Orange - sind selbst Töchter von ehemaligen Staatsmonopolisten. (APA)