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S&T-Chef Thomas Streimelweger

Foto: Reuters

Wien - Der börsenotierte Wiener IT-Dienstleister S&T verhandelt um neue Fristigkeiten für seine Bankkredite und hat bei der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) Haftungen von 15 Mio. Euro beantragt, berichtet das zweimonatlich erscheinende Wirtschaftsmagazin "atello" in seiner aktuellen Ausgabe. Nachdem S&T-Konkurrrent Beko und Sanierer Erhard Grossnigg doch nicht in das Unternehmen eingestiegen sind, bringt S&T-Chef Thomas Streimelweger nun internationale Investoren ins Spiel.

Zu ihnen sollen u.a. der chinesische Telekommunikationsriese Huawei, der finnische IT-Dienstleister TietoEnator und der Berater CapGemini gehören. Wie berichtet, ist ein knapp 30-prozentiges S&T-Paket am Markt, das der insolventen AvW gehört. Dazu kommt ein 28-Prozent-Anteil von Streimelweger, den dieser aber nicht verkaufen will, wie er beteuert: "Ich halte meine Aktien seit 22 Jahren. Die werde ich nicht dann verkaufen, wenn sie fast am Tiefpunkt stehen." 2011 soll die tief in die Verlustzone abgerutschte Firma wieder schwarze Zahlen schreiben.

Verhandlung über Gesamtkonzept

Am 4. Mai 2011 müssen 30 Mio. Euro für eine Anleihe zurückgezahlt werden, berichtet das Magazin. Damit das Unternehmen nächstes Frühjahr nicht das Schicksal der viel größeren A-Tec teilen muss, verhandelt Streimelweger derzeit über ein "Gesamtkonzept für langfristige Finanzierung", das unter anderem eine Fristerstreckung bei den laufenden Bankverbindlichkeiten und eine Staatshaftung nach dem Unternehmens-Liquiditäts-Stärkungsgesetz (ULSG) beinhaltet. Beantragt wurden bei der OeKB Garantien in Höhe von 15 Mio. Euro, die Hälfte davon könnte laut "informierten Kreisen" genehmigt werden. Alle bis 2012 laufenden laufenden (drei) Anleihen (55 Mio. Euro) sollen zurückgezahlt werden.

Der Wiener IT-Dienstleister S&T blickt auf tiefrote drei Quartale im heurigen Jahr zurück (14 Mio. Euro Ebit-Verlust), hofft aber auf eine Trendwende im 4. Quartal. (APA)