Washington/Peking - Die US-Luftwaffe hat ihre Soldaten noch einmal zu einem vorsichtigen Umgang mit dem Online-Lokalisierungsdiensten ermahnt. Diese könnten dem Feind verraten, wo sich US-Truppen in Kampfzonen befänden. Ein verantwortungsloser Umgang könne verheerende Auswirkungen auf die Sicherheit haben. Gemeint sind etwa Angebote von Facebook, die den Standort einer Person verraten und auf einer Karte markieren.

Der Staatskonzern China Telecom hat indes Vorwürfe zurückgewiesen, hochsensible Internetdaten aus den USA auf chinesische Server umgeleitet zu haben. Eine für Wirtschafts- und Sicherheitsfragen zwischen Washington und Peking zuständige Kommission hatte am Mittwoch dem US-Kongress einen Bericht vorgelegt, wonach China Telecom am 8. April für einen Zeitraum von 18 Minuten den Mailverkehr von Internetseiten des US-Senats, des Verteidigungsministeriums und weiterer Behörden auf Server in der Volksrepublik umgeleitet hatte. Während des Zeitraums seien 15 Prozent des weltweiten Internetverkehrs nach China umgeleitet worden. (AFP, STANDARD-Printausgabe, 19.11.2010)