Peking - Der frühere Chef des chinesischen Atomprogramms, Kang Rixin (57), ist am Freitag in einem Antikorruptionsprozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Kang, der im Vorjahr seinen Sitz im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei verloren hatte und anschließend auch mit der Aberkennung seiner Parteimitgliedschaft bestraft worden war, wurde von einem Pekinger Gericht der Annahme von Bestechungsgeldern und des Amtsmissbrauchs für schuldig befunden. Nach westlichen Medienberichten soll er mehrere Millionen US-Dollar vom französischen Nuklearkonzern Areva bekommen haben.

Kang stand seit 2003 als Generaldirektor an der Spitze der "China National Nuclear Corporation" (CNNC). Diese ist der größte Betreiber von Atomkraftwerken in der Volksrepublik. Im vergangenen Jahr war Kang, der aus der Provinz Shanxi stammt, wegen Korruptionsverdachts abgesetzt worden. Der hochqualifizierte Ingenieur war auch Absolvent der Parteihochschule.

Der Ex-CNNC-Chef ist der prominenteste wegen Korruption Verurteilte nach dem ehemaligen Chef der Abteilung für Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen im chinesischen Staatssicherheitsministerium, Zheng Shaodong, der Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet fast einer Million Euro von dem Unternehmer Huang Guangyu angenommen haben soll, der als einer reichsten Männer Chinas galt und derzeit im Gefängnis sitzt. (APA)