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Frankfurt - Nach dem Börsegang der Mutter General Motors (GM) steht einem Pressebericht zufolge nun die Umwandlung der Tochter Opel in eine Aktiengesellschaft kurz bevor. Das Unternehmen solle noch vor dem Jahresende die Rechtsform wechseln, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Für die geplante Umwandlung von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft wolle der Opel-Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag (23. November) grünes Licht geben.

Alle notwendigen Formalien seien bereits erledigt. Opel habe zudem vom Mutterkonzern GM einen Eigenkapitalzuschuss von mehreren hundert Millionen Euro bekommen, um alle rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Opel werde durch die neue Rechtsform unabhängiger vom amerikanischen Mutterkonzern. Die neue Gesellschaftsform solle zudem die Mitsprachemöglichkeiten der Arbeitnehmer erweitern und die Eigenständigkeit des Opel-Managements, insbesondere in Produktfragen, erhöhen.

Wechsel

Neben dem Wechsel der Rechtsform berate der Aufsichtsrat auch über diverse Investitionen. Dabei gehe es unter anderem um die angeschlagene italienische Tochtergesellschaft Powertrain, die Getriebe herstellt. Opel hinke in diesem Bereich schon seit Jahren der Konkurrenz hinterher und wolle nun einen dreistelligen Millionenbetrag für neue Getriebe ausgeben, unter anderem für die Entwicklung eines Doppelkupplungsgetriebes. Darüber hinaus seien Investitionen in einen kleinen, besonders sparsamen Motor sowie in einen leistungsstarken Dieselmotor geplant.

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung werde die geplante Schließung der Fabrik in Antwerpen sein. Das bedeutet, dass den in Antwerpen noch beschäftigten 1.200 Arbeitern hohe Abfindungen gezahlt werden müssen. Dasselbe Problem ergibt sich am Standort Bochum, wo 1.800 von 4.800 Stellen wegfallen sollen. In beiden Fällen ringen die Gewerkschafter um eine Erhöhung der Abfindungen sowie um eine zeitliche Streckung des Stellenabbaus.

Aktie schoss in die Höhe

Der US-Autogigant GM hatte sich am Donnerstag erfolgreich an der Börse zurückgemeldet. Der Kurs der Aktie schoss unmittelbar nach der Erstnotierung an der New Yorker Börse in die Höhe: Vom Ausgabekurs 33 Dollar stieg der Preis wegen hoher Nachfrage auf beinahe 36 Dollar (26,4 Euro). Im weiteren Handelsverlauf bröckelte der Kurs dann wieder leicht ab und schloss bei 34,19 Dollar.

GM hat damit 16 Monate nach der Pleite den wohl größten Börsegang aller Zeiten über die Bühne gebracht. Insgesamt sollte der Aktienverkauf 23,2 Mrd. Dollar (17 Mrd. Euro) einbringen. Davon sollen 13,6 Mrd. Dollar an die US-Regierung fließen, den Haupteigner des Autoriesen. (APA)