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Vettel an der Stätte seines größen Triumphs.

Foto: APA/EPA/Haider

Abu Dhabi - Ein Reifenschaden hat Sebastian Vettel endgültig zurück in den Formel-1-Alltag geholt. Fünf Tage nach seinem WM-Triumph in Abu Dhabi drehte der Champion auf dem Yas Marina Circuit wieder seine Runden, musste sich aber beim ersten Test für 2011 nach einer Panne mit den neuen Pirelli-Reifen mit Platz zwei begnügen. Schnellster war am Freitag Ferrari-Pilot Felipe Massa in 1:40,170 Minuten. "Es war großartig, nach dieser unglaublichen Woche wieder zurück im Auto zu sein", beteuerte Vettel dennoch.

Insgesamt 78 Runden drehte Vettel, die schnellste in 1:40,500 Minuten. "Es lief besser als erwartet", befand der Hesse. Die Tests am Samstag werden für die Formel-1-Piloten die letzten Fahrten im Dienstwagen in diesem Jahr. Erst im Februar sind die nächsten Proberunden erlaubt. "Ich denke, wir haben genug Daten gesammelt, um im Winter auf dem Simulator weiterzumachen", sagte Vettel.

Rekordweltmeister Michael Schumacher, mit dem Vettel beim Race of Champions in Düsseldorf in gut einer Woche in einem Team an den Start gehen wird, prüft erst am Samstag die Pneus der Italiener. Jedes Team darf mit nur jeweils einem Auto die Tests bestreiten, daher ist Schumacher erst am zweiten Tag an der Reihe. Für den 41 Jahre alten Mercedes-Piloten dürfte in der zweiten Comeback-Saison die Stunde der Wahrheit schlagen. Wie Vettel wird auch dessen einstiges Idol nichts dem Zufall überlassen, damit es beim Saisonstart am 13. März 2011 in Bahrain womöglich schon zum großen Duell der PS-Stars kommt.

Vettel hatte nach seinem Last-Minute-Titelgewinn natürlich dazu Stellung genommen, dass er irgendwann in einem Ferrari oder Mercedes sitzen könne. Er könne sich das gut vorstellen. Aber erst in weiterer Zukunft, betonte Vettel dabei und hielt fest: "Mein nächtes Ziel ist, mit Red Bull Racing den Weltmeistertitel zu verteidigen."

Schumacher habe ihm aber bereits einen Eindruck davon gegeben, wie speziell es sei, für Ferrari oder McLaren zu fahren, sagte Vettel. "Diese beiden Marken sind die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Formel 1", wird der Heppenheimer in "Bild" zitiert. "Jeder Fahrer träumt davon, einmal bei Ferrari oder Mercedes zu fahren. Dafür muss aber alles zusammenstimmen. Mythos allein ist zu wenig", sagte Vettel.

Vor der Titelverteidigung im kommenden Jahr und nach den Feierlichkeiten der vergangenen Tage bedeutet die Rückkehr ins Auto für Vettel derweil vor allem eines: endlich einmal Ruhe. Darauf hatte sich der jüngste Champion der Königsklasse schon am Dienstag gefreut. Nach dem Party-Hopping mit Abstechern von Abu Dhabi nach Salzburg und Milton Keynes erholte sich Vettel am Mittwoch und Donnerstag ein wenig. Für den 23 Jahre alten Hessen geht es am Sonntag nach Deutschland, in seiner Heimatstadt Heppenheim werden Zehntausende Fans zu seinem offiziellen Empfang erwartet.

Für alle Piloten sind die ersten Fahrten mit den Pirelli-Pneus eine neue Erfahrung. Die Italiener hatten der Formel 1 1991 Arrivederci gesagt. Durch den Rückzug von Bridgestone stieg Pirelli, das vor allem auch für seinen Kalender mit erotisch-glamourösen Fotos berühmt ist, wieder ein. Michelin hatte 2007 bereits die Segel gestrichen. Vettel startet dagegen mit viel Rückenwind nach seiner weltmeisterlichen Punktlandung weiter durch. (APA/dpa/AFP/Reuters)