Wien - Am Hernalser Bayer-Platz werfen zwei originalösterreichische Studentenpaare neben kickenden Türkenbuben Körbe. Auch die anatolischen Burschen am Hofferplatz im tiefsten Ottakring lassen Gäste gern einmal aufs Tor schießen. Und am nahen Ludo-Hartmann-Platz verlässt ein echt-wienerischer Familienvater mit fünf G'schrappen in der Dämmerung den Beserlpark: "Zusammenleben würde ich es nicht nennen - aber Wickel gibt es keine."

Der Lokalaugenschein des Standard an einem milden Samstagnachmittag passt so gar nicht zum zunehmend miesen Ruf der Wiener Parks. Als einer von vielen beklagte Peter Rabl unlängst im Kurier: "Es gibt Parks, die von türkischen Jugendlichen besetzt und gegen einheimische Jugendliche gewaltsam verteidigt werden."

"Wir können das nicht bestätigen", lautet die offizielle Auskunft von der Wiener Kripo, "es gibt keine marodierenden Jugendbanden." Off the record sagt ein Beamter: Er habe schon erlebt, dass eine Gruppe andere aussperren will oder von Kindern einen Euro fürs Spielen kassiert. In diesem Fall nehme sich die Polizei den "Machatschek" zur Brust - so lasse sich die Lage meist beruhigen. (jo, DER STANDARD-Printausgabe, 20./21.11.2010)