Innsbruck - Nachdem Ende September einem Kind in Tirol Putzmittel anstatt Apfelsaft serviert worden war, hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Geschäftsführerin des Cafes erhoben. Sie wird sich wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen verantworten müssen. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu zwei Jahre Haft, hieß es in einem Bericht von ORF Radio Tirol am Samstag. Der zweijährige Bub musste damals in Tiefschlaf versetzt werden.

Das Kind hatte einen Schluck des Glasreinigungsmittels genommen und darauf heftig reagiert. Mit Verätzungen wurde er in die Innsbrucker Klinik eingeliefert und auf die Intensivstation gelegt. Lebensgefahr bestand keine, allerdings hatte der Zweijährige mit starken Schmerzen zu kämpfen. Aufgrund der schwere der Verletzungen werde der Bub nach wie vor behandelt, hieß es. Der Genesungsprozess werde noch länger dauern.

Die Familie hatte am 25. September gemeinsam mit ihrem Kind ein Gasthaus in Axams im Bezirk Innsbruck-Land besucht. Durch eine Verwechslung landete ein Glas mit der Lauge am Tisch der Familie. Es passiere sehr häufig, dass Kinder etwas trinken, das nicht für sie geeignet sei, hatte Intensivmediziner Martin Frühwirth damals erklärt. In so einem Fall sollte man sofort die Rettung anrufen oder so schnell wie möglich ein Krankenhaus aufsuchen, riet er. Keinesfalls sollte man dem Kind etwas zu trinken geben. (APA)