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Foto: Altaf Qadri/AP/dapd

Kabul - In den beiden südafghanischen Provinzen Helmand und Kandahar haben laut einer Umfrage die meisten Menschen noch nie von den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA gehört. Einer Befragung von 1000 Afghanen des Instituts International Council on Security and Development (ICOS) zufolge hatten 92 Prozent der Menschen keine Kenntnis von den Angriffen in New York und Washington, die den US-geführten NATO-Einsatz in Afghanistan und den Sturz der radikalislamischen Taliban zur Folge hatten. Laut der am Freitag ( veröffentlichten Umfrage waren zudem 40 Prozent der Befragten der Ansicht, die ISAF-Truppen hätten die Absicht, den Islam zu zerstören oder das Land zu besetzen.

ICOS erklärte, die NATO müsse noch mehr Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit über die Präsenz der Truppen im Land leisten. "Wir müssen den Afghanen erklären, warum wir hier sind und ihnen zeigen und sie davon überzeugen, dass ihre Zukunft mit uns eine bessere ist als mit den Taliban", erklärte das Think Tank. In Helmand und Kandahar äußerten sich zudem 61 Prozent der Befragten pessimistisch über die Fähigkeit der afghanischen Polizei und des Militärs, nach der Übergabe der Verantwortung für Sicherheit im Land zu sorgen.

Die NATO will die Sicherheitsverantwortung schrittweise bis 2014 in die Hände der Afghanen legen. Der Rückzugsplan ist eines der Themen des NATO-Gipfels, der am Samstag in Lissabon fortgesetzt wird. (APA)