Stockholm - Das Enthüllungsportal Wikileaks stellt seine brisanten Informationen nicht mehr via Schweden ins Internet. Laut der Stockholmer Tageszeitung "Dagens Nyheter" (Sonntag-Ausgabe) hat der Betreiber eines Serverlokals im Stockholmer Vorort Solna die Wikileaks-Rechner abgeschaltet, nachdem die Wikileaks-Veranwtortlichen vor rund einem Monat ohne spezielle Mitteilung aufgehört hätten, die Server zu betreuen. Wikileaks habe noch eine offene Rechnung zu bezahlen, zitierte die Zeitung den Eigentümer des Serverlokals, Mikael Viborg.

Die zahlreichen enthüllten Geheimdokumente - unter anderem über die Kriegführung der USA in Afghanistan und im Irak - werden nun laut "Dagens Nyheter" derzeit unter anderem von Frankreich aus weltweit via Internet zur Verfügung gestellt, heißt es in dem Artikel. Bereits früher gab es Berichte, wonach Wikileaks auch in anderen Ländern wie Island oder in der Schweiz Server stehen hat.

Weltweite Fahndung nach Assange

Nach dem Gründer des Portals, den Australier Julian Assange, wird derzeit weltweit gefahndet. Die Schwedische Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche wegen des Verdachts verschiedener, angeblich in Schweden begangener Sexualdelikte einen internationalen Haftbefehl durchgesetzt.

Assange, der sich offenbar nicht mehr in Schweden aufhält, bestreitet sämtliche Vorwürfe. Er sieht sich als Opfer einer systematischen Verleumdungskampagne im Zusammenhang mit der Enthüllung Tausender Seiten aus US-Militärdokumenten. (APA)