Graz - Eine Prostituierte aus Bulgarien ringt nach einem Mordversuch im Landeskrankenhaus Graz um ihr Leben. Der unbekannte Täter hatte der Prostituierten gegen Samstag 22.45 Uhr in einem Laufhaus in der Grazer Prankergasse mit einem Stanleymesser den Hals bis zur Wirbelsäule eingeschnitten, nachdem er bereits zuvor versucht hatte, die Frau mit einem Kabel zu erdrosseln. Mitbewohnerinnen, die Schreie aus dem Appartement des Opfers gehört hatten und nicht in das versperrte Zimmer vordringen konnten, liefen vom zweiten in den ersten Stock, um die Polizei zu rufen. In der Zwischenzeit machte sich der Täter laut Neubauer aus dem Staub.

Eine vage Beschreibung des Verdächtigen basiert auf einen flüchtigen Blick einer der drei Zeuginnen, die sich aus Angst in ihrem Zimmer eingeschlossen hatte und durch den Türspion den Mann beobachten konnte. Nachdem der Täter verschwunden war, leisteten die Hausbesorgerin und die beiden anderen Prostituierten Erste Hilfe. Am Vormittag begannen die detaillierten Einvernahmen der Zeuginnen sowie die Sicherung von etwaigen Spuren am Tatort.

Täter flüchtig

Die zwei Mitbewohnerinnen des Bordells wurden durch den verbalen Streit und lautes Stöhnen auf die Situation in dem verschlossenen Zimmer aufmerksam. Der mutmaßliche Täter mittlerer Statur soll laut Aussendung nackenlange schwarz-weiß gewellte Haare haben und mit einer dunklen Jacke sowie einer Baseballkappe bekleidet gewesen sein. Laut Personenbeschreibung sei der Mannetwa 1,80 Meter groß und ca. 35 Jahre alt.

Nach Not-OP weiter in Lebensgefahr

Sechs Stunden lang haben die Ärzte im LKH Graz die 29-jährige Prostituierte nach einem Mordversuch operiert, um die schweren Schnittverletzungen im Bereich des Halses zu versorgen. Trotzdem war das Opfer laut Ermittler Peter Neubauer vom Landeskriminalamt Steiermark (LKA) am Sonntagvormittag in einem "sehr kritischen Zustand". Die Fahndung nach dem Täter verlief erfolglos. (red/APA)