"3" verkauft Netz an chinesische Bank und least es zurück

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Österreichs viertgrößter Mobilfunker "3" verkauft sein Netz an die staatliche China Development Bank (CDB) und least es zurück. Laut "3"-Chef Jan Trionow geht es dabei um das Funknetz und um Teile des Kernnetzes, wie er am Montag erläuterte. Über die Laufzeit des Vertrags und das Volumen des Deals wollte er sich nicht äußern. Üblicherweise bringt das sogenannte Sale and Lease back einen Steuervorteil sowie einen Liquiditätseffekt.

"Notmaßnahme"

Auf der Homepage der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) heißt es heute, dass die BVPENINTADIO Beteiligungsverwaltung GmbH, eine 100-prozentige indirekte Tochtergesellschaft der zur CDB gehörenden CDB Leasing, beabsichtige, "wesentliche" Bestandteile des 3G-Netzwerks der Hutchison 3G Austria GmbH zu erwerben und anschließend zurückzuleasen.

Brancheninsider bezeichneten den Deal als "Notmaßnahme", weil "3" offenbar dringend frisches Geld brauche. Trionow: Das Operating Lease sei für "3" sei das "effizienteste Modell", das Netz weiter auszubauen. Auch andere Mobilfunker hätten bereits Teile ihres Netzes verkauft und zurückgeleast. Außerdem habe "3" im ersten Halbjahr 2010 den Umsatz um 20 Prozent gesteigert, während der Gesamtmarkt um 5 Prozent geschrumpft sei.

Hardware von ZTE

Die Teile für das "3"-Netz liefert der zweitgrößte chinesische Netzwerkausrüster ZTE, was hierzulande mit Argwohn gesehen wird, wird doch massives Preisdumping befürchtet. Von "3" heißt es dazu, dass man von ZTE das "modernste Netz zu den besten Konditionen" bekomme und dies entsprechend an die Kunden weitergeben könne.

Das Closing des Sale-and-Lease-back-Deals erwartet der "3"-Boss noch in diesem Jahr. Bis 17. Dezember können betroffene Parteien bei den Wettbewerbshütern Stellung nehmen. (APA)

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