Wien - Das Forschungsunternehmen "f-star" aus Wien hat nach Einschätzungen von Branchenexperten einen der größten Biotech-Deals fixiert, die es in Österreich bisher gegeben hat. Eine Kooperation mit Boehringer Ingelheim, die Ende der Vorwoche fixiert wurde, sichert dem 2006 gegründeten Unternehmen in den kommenden Jahren einen Mittelzufluss von gut einer Milliarde Euro.

"Wenn alles läuft wie geplant und unsere Anstrengungen in klinisch angewendete Medikamente münden, könnten es in Summe 1,26 Milliarden Euro werden", sagte Florian Rüker, Mitbegründer und akademischer Kooperationspartner der Firma, dem Standard.

Die 23 Mitarbeiter des Unternehmens haben eine innovative Technologie zur Herstellung von verbesserten Antikörpern und Antikörper-Fragmenten entwickelt, die noch verfeinert und anschließend wirtschaftlich genutzt werden soll. Die wirtschaftliche Nutzung wird jetzt mit Boehringer Ingelheim angegangen.

Die Vereinbarung umfasst bis zu sieben Forschungsprogramme, die mehrere therapeutische Bereiche einschließen können, allen voran die Krebstherapie und Autoimmunerkrankungen. "f-star" wird von Boehringer Ingelheim Gebühren für den Zugang zur Technologie sowie Forschungsförderungen erhalten. Für jedes der sieben Forschungsprogramme wird Boehringer Ingelheim "f-star" bis zu 180 Mio. Euro zahlen. Darüber hinaus wird "f-star" Lizenzgebühren aus eventuellen Produktverkäufen erhalten.

Das Unternehmen mit Standorten in Wien-Liesing und Cambridge (Großbritannien) rechnet in ein paar Jahren mit ersten vermarktbaren Produkten. Rüker: "Bis alle Genehmigungsverfahren durchlaufen sind, dauert es." (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.11.2010)