Die beiden Brände in einem Innsbrucker Büro- und Wohngebäude in der Innenstadt bzw. eines Autos in Hall bei Innsbruck gehen offenbar auf das Konto von Brandstiftern. Dies teilten die zuständigen Ermittler am Dienstag der APA mit. Im Visier der vorerst unbekannten Täter dürfte ein Unternehmen stehen, das sich auf Wasser- und Luftkeimanalysen spezialisiert hat. Im Laufe des Dienstag habe es zwar mehrere "Überprüfungen" gegeben, eine Verhaftung sei bis zum frühen Nachmittag nicht erfolgt, erklärte ein Ermittler.

In dem Haus am Boznerplatz hatte es gegen 3.15 Uhr im vierten Stock zwei Explosionen gegeben. Das Feuer hat sich laut Kriminalisten explosionsartig ausgebreitet und großen Sachschaden angerichtet. Vor allem das Großraumbüro des Unternehmens war davon betroffen, nach ersten Schätzungen soll der Schaden mehr als 100.000 Euro betragen.

In dem Gebäude befinden sich außerdem mehrere Anwaltskanzleien. Ein Wohnungsbesitzer erlitt beim Brand einen Nasenbeinbruch und musste von der Feuerwehr geborgen werden. Eine Flucht durch das verrauchte und teilweise brennende Haus war für ihn unmöglich. Durch die Explosionen und das Feuer gab es statische Probleme. Betroffen waren auch der fünfte Stock und das gesamte Stiegenhaus.

Etwa eine Stunde später ging das Firmenauto eines Mitarbeiters in Hall in Flammen auf. Der Mann wurde laut Polizei beim Löschversuch verletzt, das Fahrzeug wurde zerstört und sollte im Laufe des Dienstag kriminaltechnisch untersucht werden.

Am Tatort in Innsbruck waren Spurensicherung, Brandermittler und externe Experten beschäftigt, um die genaue Ursache für den Brand herauszufinden. Die an das Gebäude angrenzende Wilhelm Greilstraße unweit des Neuen Landhauses war abgeriegelt.

Die Chefin des betroffenen Unternehmens wollte auf APA-Anfrage zu den Brandanschlägen "derzeit" nicht Stellung nehmen. Im Internet finden sich bei den Kundenreferenzen Krankenhäuser, Pflegeheime in Österreich und Deutschland. Auch Kernkraftwerke in Deutschland werden angeführt. (APA)