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PDCI-Flagge.

Foto: AP Photo/Dario Pignatelli

Rom - Die italienische Linke wittert Neuwahlen und verzichtet auf alte Rivalitäten, um eine kompakte Front gegen den angeschlagenen Regierungschef Silvio Berlusconi aufzubauen. Die Partei der Italienischen Kommunisten (PDCI) und die Rifondazione Comunista fusionieren nach einer zwölfjährigen Spaltung. Die beiden Parteien haben die Föderation der Linken gegründet, die sich um eine große Allianz gegen Berlusconi bemühen will.

Die Fusion beendet eine Spaltung, die sich 1998 vollzogen hatte, als der radikale Flügel der Rifondazione Comunista aus der damals von Fausto Bertinotti geführten Partei ausgetreten war, um die PDCI zu gründen. Die Führung der Föderation der Linken übernimmt der Generalsekretär der Rifondazione und Ex-Sozialminister Paolo Ferrero.

"Das Italien, das sich nicht beugt", lautet der Slogan der Föderation. Sie will Gespräche mit anderen Gruppierungen für ein Linkskartell führen, das den italienischen Wählern eine Alternative zur reformorientierten Demokratischen Partei (PD), Italiens stärkster Oppositionspartei, garantieren will. "Mit der Gründung der Föderation der Linken lösen wir unsere Parteien nicht auf. Wir bleiben Kommunisten, wollen uns aber für eine von der PD autonome Allianz engagieren, die sich aktiv mit Wahlthemen wie Beschäftigung, Kampf gegen Atomenergie und Krieg befasst", kommentierte Ferrero.

Im Gegensatz zur PD um Oppositionschef Pierluigi Bersani stemmt sich die Föderation der Linken gegen eine Übergangsregierung, sollte das Kabinett Berlusconi bei der am 14. Dezember geplanten Vertrauensabstimmung stürzen. "Wir sind gegen eine Übergangsregierung. Wir verlangen Neuwahlen und wollen uns um eine Wahlallianz bemühen, die Italien von Berlusconi befreit", erklärte Ferrero. Die Föderation der Linken will sich der Anti-Berlusconi-Demonstration anschließen, die die PD am 11. Dezember in Rom plant. Außerdem will sie einen großen Streik gegen die Regierung ausrufen. (APA)