Endlich. Geht es nach den schwarzen Länderchefs und dem weichgeklopften ÖVP-Chef, haben wir bald verländerte Lehrer und Schulen.

Bestrickende Idee: Denn wer, wenn nicht die Länder, lehrt uns, was profitabel zu wirtschaften, effizient zu verwalten heißt. Wer, wenn nicht die Landespolitiker, zeigt uns, wie man mit geschickten Besetzungen und kompetenten Managern das Land verändern kann. Erfolg, so weit das Auge reicht.

Nehmen wir Kärnten. Da sieht man, was passiert, wenn das Land seine schützende Hand aus seinen Unternehmen zieht. Die von begnadeten Wirtschaftslenkern geführte und vom Landeshauptmann gegängelte Hypobank florierte so lang, bis sie von fremden, bayerischen Landesmächten übernommen wurde und fast fiel.

Oder Wien: Wer, wenn nicht die Stadt, hätte den Platz vorm Wurstelprater so hübsch gestalten können, so kosteneffizient und ohne Turbulenzen?

Oder Niederösterreich. Wer könnte Vermögen profitabler anlegen, wer eine Gartenbaumesse billiger zum Erblühen bringen als Landesgesellschaften? Wer könnte besser bilanzieren als der Politik genehme Manager einer verländerten Hypobank?

Und erst Wien und Niederösterreich. Der Flughafen und sein Skylink: länderübergreifendes Bau-, Krisen- und Personalmanagement at its best.

Jetzt schnell noch Lehrer und Schulen, bitte. Und dann, dann verländern wir den Bund. (gra, DER STANDARD, Printausgabe, 24.11.2010)