London - Großbritannien will die Zuwanderung aus nichteuropäischen stark einschränken und wird dazu die Zahl der jährlichen Arbeits- und Studentenvisa deutlichen reduzieren, wie die Regierung in London am Dienstag mitteilte. Innenministerin Theresa May erklärte vor dem Parlament, die Zahl der Arbeitsvisa für Bürger nichteuropäischer Staaten werden von April 2011 an auf rund 22.000 verringert, was einer Reduzierung um rund 20 Prozent im Vergleich zu 2009 entspreche.

Kritiker halten der Regierung vor, es sei noch unklar, wie Premierminister David Cameron sein Versprechen einhalten wolle, die Zuwanderung bis 2015 auf 100.000 zu begrenzen, was ungefähr die Hälfte vom vergangenen Jahr wäre.

"Wir können so nicht weitermachen, wie müssen unsere Einwanderungsregeln verschärfen", sagte May. Auch die Regeln für ausländische Firmen, die Mitarbeiter nach Großbritannien versetzen, würden verschärft. So sollten nur noch Personen, die im Jahr mehr als 40.000 Pfund (47.000 Euro) verdienen, länger als ein Jahr in Großbritannien bleiben dürfen.

Arbeitsvisa machen aber nur 20 Prozent der jährlichen Einwanderung aus. 60 Prozent entfallen auf Studenten. Auch dort sollen die Bestimmungen verschärft werden. 1.000 Visa seien aber jedes Jahr für besonders talentierte Wissenschaftler, Forscher und Künstler reserviert, erklärte May.

Wirtschaftsvertreter haben sich gegen strengere Regeln gewandt, weil dies zu einem Arbeitskräftemangel besonders im Gesundheitssystem und bei Infrastrukturprojekten führen könne. (APA/dapd)