Rom - In der italienischen Stadt Perugia hat am Mittwoch der Berufungsprozess gegen die Amerikanerin Amanda K. begonnen. Die 23-Jährige war wegen der brutalen Tötung der britischen Studentin Meredith K. im Jahr 2007 im vergangenen Dezember erstinstanzlich zu 26 Jahren Haft verurteilt worden.

Die 21-jährige Meredith war halbnackt und mit durchschnittener Kehle in der Wohnung gefunden worden, die sie gemeinsam mit der Amerikanerin und zwei Italienerinnen bewohnte. Laut Anklage wurde Meredith getötet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. K. und ihr damaliger Freund sollen Meredith unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen erstochen haben. Beide betonten stets ihre Schuldlosigkeit .

Vor Gericht erschienen Amanda K. und ihr Ex-Freund Raffaele S., der nicht rechtskräftig zu 25 Jahren Haft verurteilt worden war. Beide beteuerten wieder ihre Schuldlosigkeit. "Ich bin unschuldig und werde es immer wieder beteuern. Ich habe schreckliche Monate hinter mir, doch jetzt habe ich wieder Hoffnung, dass man mir glauben wird", sagte Amanda K..

Beim Prozess wollen die Staatsanwälte die Resultate neuer DNA-Tests vorlegen sowie weitere Zeugen befragen. Die Verteidiger bemängelten, dass bei den Ermittlungen viele Fehler aufgetaucht seien. Man wolle um jeden Preis die jungen Angeklagten für den brutalen Mord verantwortlich machen, betonte Anwältin Giulia Bongiorno, die Raffaele S. verteidigt.

Amanda K. steht ein weiterer Prozess wegen Verleumdung bevor. Die 23-Jährige hatte mehrere Polizisten bezichtigt, sie bei den Einvernahmen misshandelt zu haben. Die Hauptverhandlung gegen die Amerikanerin soll im Mai 2011 stattfinden. "Ich wollte mich nur verteidigen, ich wollte niemanden verleumden", so ihre Erklärung. (APA)