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Wafaa Bilal und sein "drittes Auge"

Foto:Wafaa Bilal, Bard Farwell/AP/dapd

New York - Der im Irak geborene US-Kunstdozent Wafaa Bilal hat sich eigenen Angaben zufolge für sein jüngstes Projekt ein "drittes Auge" in den Hinterkopf pflanzen lassen. Der ungewöhnliche Eingriff sei Teil seines Kunstprojekts "The 3rd I".

Die Kamera, etwa so groß wie das Zifferblatt einer Herrenarmbanduhr, sei in seinen Schädel eingesetzt worden, teilte Bilal am Dienstag mit. Details zu dem Eingriff nannte erallerdings keine - weder zum Ort noch zu dem angewandten Verfahren. "Ich habe mein normales Leben wieder aufgenommen, aber ich möchte mich ein bisschen erholen, bevor ich Interviews gebe", so Bilal.

Rund um die Uhr auf Sendung

Natürlich kann das Implantat nicht Bilals eigene Wahrnehmung durch einen "Blick zurück" ergänzen - so weit ist der Stand der Interface-Technik noch nicht. Statt dessen macht die Kamera in Ein-Minuten-Abständen Aufnahmen und überträgt diese an die Monitore des Mathaf, des arabischen Museums für zeitgenössische Kunst, das im Dezember in der katarischen Hauptstadt Doha eröffnet wird. Insgesamt soll dies über einen Zeitraum von einem Jahr laufen.

"Diese neue Installation wirft wichtige soziale, ästhetische, politische, technologische und künstlerische Fragen auf und ich nehme mit Freude all die Diskussionen wahr, die es schon ausgelöst hat", fügte der 44-jährige Kunstdozent der New York University hinzu - unter anderem gibt es bereits Diskussionen über den Schutz der Privatsphäre der Menschen in Bilals Umgebung. Weitere Details zum Projekt will Bilal am 15. Dezember in Katar bekanntgeben. Dann startet auch die Ausstellung sowie die Website des Projekts. (APA/red)