Linz - Die Arbeiterkammer Oberösterreich kritisiert die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Nur 42 von 444 Gemeinden bieten beim Kindergarten Öffnungszeiten, die den Eltern eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen. Das zeigt der jüngste "Kinderbetreuungsatlas", den die Interessenvertretung in einer Pressekonferenz in Linz veröffentlicht hat.

Nur 9,5 Prozent erfüllen Kritieren

Erstmals hat die Arbeiterkammer einen Vereinbarungsindikator für Beruf und Familie (VIF) in die Bewertung einbezogen. Die Kriterien dafür sind mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, davon an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden, Mittagessen und maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen. Derzeit würden nur 9,5 Prozent oder 42 von 444 Gemeinden diese Kriterien erfüllen, ergaben die Erhebungen der AK. 

Land Oberösterreich verteidigt sich

Bei der Betreuungsquote von Unter-Dreijährigen bestehe Nachholbedarf, reagierte die zuständige Landesrätin Doris Hummer (ÖVP) auf die Kritik der Arbeiterkammer. "Hier wird aber laufend an Verbesserungen gearbeitet", betonte sie in einer Presseaussendung. Bereits 76,4 Prozent aller oberösterreichischen Gemeinden würden Betreuungsangebote für Unter-Dreijährige anbieten.

Der Kinderbetreuungsatlas der AK zeige, dass sich in der Ausstattung der Kommunen mit Kinderbetreuungseinrichtungen in den vergangenen Jahren sehr viel getan habe, so Hummer. Bei den Drei- bis Fünfjährigen liege Oberösterreich mit einer Quote von 90,9 Prozent über dem Österreichschnitt von 89,3 Prozent. Auch bei den Hortkindern sei das Bundesland mit einer Betreuungsquote von 15,9 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 15,4 Prozent. Die entsprechenden Mittel sollten im kommenden Landesbudget erhöht werden, kündigte die Landesrätin an. (APA)