Kostenexplosionen bei größeren Bauvorhaben gehören fast schon zum Alltag. Die Gründe dafür sind mannigfaltig:

Bis heute unübertroffen in Österreich ist der Wiener AKH-Skandal. Zum Zeitpunkt der ersten Planungen im Jahr 1955 war Bürgermeister Franz Jonas noch von 600 Mio. Schilling (43,6 Mio. Euro) Errichtungskosten ausgegangen. Bei der Eröffnung 1994 wurden schließlich 42,5 Mrd. Schilling (3,09 Mrd. Euro) genannt. Im Mittelpunkt der Mega-Schmiergeldaffäre stand der technische Direktor Adolf Winter. In den Strudel der Causa geriet damals auch Finanzminister Hannes Androsch (SPÖ). Er wurde später wegen Falschaussage vor dem AKH-U-Ausschuss verurteilt.

Auch nicht ohne war die Kostenkorrektur der Generalsanierung der Wiener Zentralfeuerwache. Ursprünglich waren dafür 16,8 Mio. Euro veranschlagt. Doch wegen des Papstbesuches 2007 musste die Sanierung teuer beschleunigt werden, auch archäologische Grabungen ließen die Kosten auf schließlich 50 Mio. Euro anwachsen.

Der Kärntner Bauskandal Karawankenautobahn (A11) aus dem Jahr 1995, bei dem es um Betrug durch Falschabrechnungen ging, soll die Steuerzahler 100 Mio. Schilling (7,27 Mio. Euro) gekostet haben.

Und Unregelmäßigkeiten am Wiener Airport sind auch nichts Neues: Schon 1995 entstand durch Mindereinbauten und zu teuer verrechnete Leistungen ein Schaden von 50 Mio. Schilling (3,6 Mio. Euro). (simo, DER STANDARD, Printausgabe, 25.11.2010)