New York - In den USA haben die Ermittlungen wegen Insiderhandels bei Hedgefonds am Mittwoch zu einer ersten Festnahme geführt. Dem Chef eines Experten-Netzwerkes wird vorgeworfen, Führungskräfte von Unternehmen dazu verleitet zu haben, Informationen an Hedgefonds weiterzugeben, wie aus der von einem New Yorker Gericht veröffentlichten Strafanzeige hervorgeht.

Der festgenommene Don Chu und seine in Kalifornien ansässige Firma Primary Global Research sollen demnach unter anderem von den Firmen Atheros Communications, Broadcom und Sierra Wireless in den Jahren 2008 und 2009 Hinweise erhalten haben und diese an Hegdefonds verkauft haben. Laut der Strafanzeige können solche Netzwerk-Firmen mit ihren Tipps mehrere Hundert Dollar in der Stunde verdienen. Die Bezahlung soll beispielsweise über bestimmte Provisionen erfolgt sein.

Erst am Montag hatte die US-Bundespolizei FBI Büros von drei Hedgefonds in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Insiderhandels durchsucht. Zwei der Fonds werden von früheren Managern der Firma SAC Capital geführt. Es handelt sich um die Fonds Diamondback Capital Management und Level Global Investors.

Chu konnte durch die Zeugenaussage eines Fondsmanagers in einem anderen Fall von Insiderhandel belangt werden. Beschuldigt wird der Milliardär Raj Rajaratnam, der als reichster Mann Sri Lankas gilt. Ein New Yorker Gericht entschied am Mittwoch, dass bestimmtes hochbelastendes Material gegen Rajaratnam verwendet werden darf. Dabei geht es um Handy-Telefonate. Der Angeklagte hatte beantragt, dass diese nicht in dem am 17. Jänner beginnenden Prozess berücksichtigt werden dürfen. Behörden schätzen, dass Rajaratnam und eine Geschäftspartnerin etwa 53 Mio. Dollar (41,5 Mio. Euro) mit Insidergeschäften verdient haben. (APA/Reuters)