Wien - Die börsenotierte Sparkassen Immobilien AG (s Immo) rechnet im nächsten Jahr mit deutlich höheren Mieteinnahmen. 2010 betrachte die s Immo als eine Art "Übergangsjahr", in dem der Großteil der im Bau befindlichen Immobilienprojekte fertiggestellt werden soll, sagte Vorstand Friedrich Wachernig in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Große Sprünge bei den Mieterlösen werde man damit jedoch erst ab nächstem Jahr machen.

In Wien plant die s Immo ein Bürogebäude zu akquirieren. In EU-Hauptstädten Zentral- und Osteuropas verbleiben noch sechs Grundstücke für etwaige weitere Bauprojekte. Für ein Grundstück in Bukarest wurde kürzlich die Flächenwidmung als Büro-Hotel-Immobilie genehmigt, so Wachernig. Die s Immo hat in den ersten neun Monaten einen Nettogewinn von 1,3 Mio. Euro erwirtschaftet, der etwas geringer ausfiel als im Halbjahr (5 Mio. Euro). Verglichen mit den ersten drei Quartalen des Vorjahres (Verlust von 71,6 Mio. Euro) befinde man sich damit aber in "deutlich positiveren Gewässern", bilanzierte Vorstand Holger Schmidtmayr.

Die Einnahmen aus Mieten sind in den ersten neun Monaten auf 75,5 Mio. Euro gestiegen (66,6 Mio. Euro in der Vorjahresperiode). Die Betriebskostenerlöse stiegen von 19,4 Mio. Euro auf 23,6 Mio. Euro. "Das Vertrauen in die Immobilienmärkte ist zurückgekehrt", glaubt Schmidtmayr. Höheres Interesse an Immobilien stelle die s Immo vor allem in Deutschland und Österreich fest, wo die Konjunktur wieder angezogen ist. Als Sorgenkinder verblieben Rumänien und Bulgarien. Durch die Fertigstellung des Großteils der Investitionsprojekte stieg der Wert der vermieteten Immobilien im gesamten Portfolio von rund 1,3 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode auf 1,6 Mrd. Euro heuer. Im Gegenzug dazu ging das Volumen der Entwicklungsprojekte auf 77 Mio. Euro zurück (von 446 Mio. Euro in der Vorjahresperiode).

In den ersten neun Monaten habe die s Immo einige Chancen zum Verkauf von Immobilien genützt - das Volumen der "zur Veräußerung gehaltenen Immobilien" sank von 54 Mio. Euro auf rund 8 Mio. Euro. Den strategisch festgeschriebenen Verkauf von rund 5 Prozent der fertiggestellten Immobilien sei daher heuer bereits realisiert, sagte Vorstand Ernst Vejdovszky. Das Gesamtvolumen des Portfolios beläuft sich auf 1,85 Mrd. Euro nach 1,9 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Längerfristig sei man bemüht, das Gesamtvolumen des Portfolios bei rund 2 Mrd. Euro stabil zu halten.

Die s-Immo-Aktie hat seit Jänner 2010 um 10,8 Prozent zugelegt. Der innere Wert der Aktie (Eigenkapital/Anzahl der Aktien) hat sich seit Ende 2009 von 8,13 Euro auf 8,27 Euro verbessert. Der Aktienkurs Donnerstagmittag 5,39 Euro. Die Kernaktionäre der s Immo sind neben der Erste Group (9 Prozent) und der Vienna Insurance Group (10 Prozent) zu 30 Prozent institutionelle und zu 51 Prozent private Investoren. Die s Immo hat seit heute auch ein neues Logo, der Firmenname bleibt aber gleich. (APA)