Kritik an App Store

Foto: Apple

Apples Vorgehensweise bei der Auswahl von Applikationen für den App Store führt einmal mehr zu Kontroversen. Dabei bringt dem Konzern in diesem Fall nicht nur seine bekanntlich restriktive Zulassungspolitik Kritik ein. Zudem sorgen auch die Entscheidungsgrundlagen für Programme, die doch in die Gunst gelangen, im App Store aufgenommen zu werden, für Empörung bei den Usern.

"Keine seitenweisen Regeln"

Bei der Entscheidungsfindung für oder gegen die Zulassung von Apps "gibt es keine seitenweisen Regeln, die jedes Detail genau festlegen", sagt Apple-Sprecher Georg Albrecht. Zwar existieren Richtlinien für die Entwickler von Applikationen. "Die genauen Regeln unterliegen jedoch einem Vertrauensverhältnis zwischen den Entwicklern und Apple", so Albrecht.

Einerseits kämpft Apple mit kategorischen Sperren gegen die Lawine an iPhone- und iPad-Tools, die in den Augen des Shop-Betreibers oft nicht mehr als vermeidbarer Spam sind. Andererseits lässt der Technologieriese wiederum umstrittene Anwendungen zu, die sich beispielsweise gegen Minderheiten richten.

App gegen Homosexuelle erlaubt

So wird der Konzern künftig etwa keine neuen Apps einzelner Radiosender mehr annehmen. Apple-Boss Steve Jobs höchstpersönlich hat gegenüber US-Medien bestätigt, dass die Entscheidung gefallen ist. Die Programme einzelner Stationen repräsentieren Spam und sind mit "Furz-Apps" vergleichbar, die den App Store zumüllen, so die Begründung im Radio Mag Online. Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen außerdem mögliche Sperren für pro-homosexuelle Applikationen angekündigt. Selbst die Verwendung des Wortes "gay" kann demnach zu einem Ausschluss aus dem App Store führen.

Gleichzeitig sieht der Konzern jedoch offenbar keine Probleme in Anwendungen, die sich gegen Homosexuelle wenden und ihre User beispielsweise zu Unterschriftenaktionen gegen die Homo-Ehe aufrufen. Das Programm propagiert die "Manhattan Declaration", eine Erklärung von Christen, die Homosexuelle als "unmoralisch" bezeichnet, berichten US-Medien. Die App hat zu einer Protestwelle und massiver Kritik an Apple geführt. Von dem Unternehmen gibt es dazu jedoch keine Stellungnahme. (pte)

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