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Foto: AP/dapd

Als ein Google-Entwickler dem oberen Management Computer mit dem neuen Chrome OS geben wollte, versuchte Google-Mitgründer Sergey Brin dies zu verhindern - berichtet die New York Times. Er wollte sein System mit der älteren Version behalten.

Philosophie

Als Entwickler Linus Upson Brins Computer austauschen wollte, wehrte sich dieser im ersten Moment dagegen. Doch dann, so Upson, bemerkte der Google-Mitgründer, dass er seinen alten Computer gar nicht brauche. Und zwar deshalb, weil beim Betriebssystem Chrome OS alle Dokumente, Fotos oder Emails in einer Cloud - und nicht lokal - gespeichert werden. Google hat die Vision, dass mit Chrome OS jede Person von überall Zugriff auf alle persönlichen Daten hat. Dafür soll es einzig einer Internetanbindung bedürfen.

Netbook mit Chrome OS

Ab Ende des laufenden Jahres soll Nutzern der Unterschied zwischen dem Chrome-Browser, Android und Chrome OS deutlich gemacht werden. Denn dann wird es das erste Netbook mit Chrome OS geben.

Google setzt große Hoffnungen in Chrome OS, obwohl die Konkurrenz kritisiert, dass das Unternehmen zu sehr auf Internetwerbung setze. Der Suchmaschinenbetreiber rechnet sich mit Chrome OS aber Chancen aus gegen Mitbewerber wie Microsoft oder Apple anzukommen.

Lokale Programme wie Microsofts Office oder Apples iPhoto und iTunes werde es unter Chrome OS nicht geben. Viel mehr weiche man auf Online-Dienste wie Google Docs, Gmail und Picasa aus. Doch die Cloud hat auch Microsoft bereits für sich entdeckt und bietet künftig Office 365 für Privatkunden und Unternehmen an.

Aussichten auf Chrome

Ähnlich wie unter Android und iOS plant Google für das neue Betriebssystem einen eigenen App Store. Chrome OS und Chrome haben die Namensähnlichkeit, weil es sich dabei grundsätzlich um das gleiche Produkt handle.

Systeme mit Chrome OS werden binnen Sekunden starten, Nutzer sehen dann einen Browser über welchen Applikationen und Daten abgerufen werden könne. Ray Valdes, Marktforscher bei Gartner, erklärt, dass Google die Chrome OS-Strategie neu überdenken musste. Denn bei der damaligen Ankündigung gab es einen Hype um Netbooks, welcher mittlerweile durch Tablet PCs und Smartphone abgelöst wurde.

Einsatz

Auch habe Google Zweifel am Erfolg von Chrome OS, zumal man mit Android bereits ein erfolgreiches Betriebssystem für mobile Geräte vermarkte. Anders sieht das Google-Chef Eric Schmidt, er meint, dass Android auf Touch-Geräte optimiert sei und Chrome OS besser mit Tastatur-basieren Lösungen zusammenarbeite.

Entwickler Upson aber erklärt, dass man mit Chrome OS mehrere Richtungen einschlagen werde, auch der Einsatz auf Fernsehern sei denkbar.

Dass mit Chrome OS zu Android eine weitere Open-Source-Plattform hinzutritt, mit welcher Google direkt keinen Umsatz macht, sei aber sinnvoll - so Sundar Pichai, verantwortlich für das Produktmanagement von Chrome. Denn Google mache mit den eigenen Diensten, welche mithilfe des Browser aufgerufen werden, das eigentliche Geld. (red)

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