Nachdem aus dem Einstieg der grosso-Holding beim angeschlagenen Wiener IT-Dienstleister S&T vorerst nichts geworden ist, zeichnet sich nun ein Verkauf an den zweitgrößten japanischen Mobilfunker KDDI ab. Das US-Investmenthaus Morgan Stanley habe im Auftrag der Japaner bereits mit der Due Diligence begonnen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner Freitag erscheinenden Ausgabe. Der Verkaufsprozess laufe unter dem Codenamen "Projekt Kleopatra."

Zweitgrößter TK-Konzern nach NTT

Die KDDI Corporation ist mit 18.300 Mitarbeitern Japans größter Telekommunikationskonzern nach NTT. Zum Verkauf steht laut "Format" der 29-Prozent-Anteil des in die Insolvenz geschlitterten Kärntner Finanzdienstleisters AvW, dazu kommen die Anteile des S&T-Gründers Thomas Streimelweger, der vor kurzem noch betont hatte, sich jetzt von seinen Anteilen nicht trennen zu wollen. KDDI gilt laut "Format" als aussichtsreichster Kaufinteressent, aber auch das Interesse des Industriellen Erhard Grossnigg soll laut "WirtschaftsBlatt" (Donnerstagausgabe) noch nicht verloschen sein.

S&T-Gründer

Streimelweger hält 28 Prozent am börsennotierten Unternehmen, davon sind rund 12 Prozent an die Hypo Group Alpe Adria und 10 Prozent an die Investkredit verpfändet. Streimelwegers persönliche Kreditverbindlichkeiten bei den beiden Banken sollen sich auf insgesamt 12,7 Mio. Euro belaufen. Fast 4 Mio. Euro schuldet er zudem der Hypo Niederösterreich, diese Frist läuft allerdings erst im März 2011 aus. (APA)

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