Wien - Österreichs Banken haben insgesamt 389 Mrd. Euro im Ausland verborgt, wobei die Bank Austria als "italienische" Bank nicht dazu gezählt ist. Hier müssten nochmals etwa hundert Milliarden draufgeschlagen werden.

Zu mehr als 50 Prozent sind es Forderungen in Osteuropa. 32 Milliarden haben die heimischen Banken (alle Zahlen ohne Bank Austria) in den als "PIIGS"-Staaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) zusammengefassten Ländern an Krediten und sonstigen Forderungen laufen. Zur Erinnerung: Das österreichische BIP liegt bei rund 285 Mrd. Euro.

Wie es in einer neuen Studie von Raiffeisen Research dazu heißt, ist das Exposure gegenüber den PIIGS-Staaten "im europäischen Vergleich sehr gering".

Noch dazu konzentriere sich das PIIGS-Exposure der heimischen Banken zu über 50 Prozent auf Italien (18 Mrd. Euro). Auf Griechenland (3 Mrd. Euro), Irland (4 Mrd. Euro) und Portugal (2 Mrd. Euro) entfielen zusammen 9 Mrd. Euro. In Spanien kommen die heimischen Banken auf Forderungen von 6 Mrd. Euro.

Basis der Raiffeisen-Zusammenstellung sind Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zum 2. Quartal 2010.

Gemessen an der Größe der österreichischen Volkswirtschaft (BIP 2010: 285 Mrd. Euro) beläuft sich die Auslandskreditvergabe des heimischen Bankensektos auf 137 Prozent des BIP - womit die heimischen Banken nicht stärker im Ausland engagiert seien als etwa französische oder holländische Institute.

Dagegen seien die Forderungen des jeweiligen Finanzsektors in Hochburgen der Finanzbranche wie Irland (292 Prozent), Großbritannien (348 Prozent) oder der Schweiz (398 Prozent) mindestens doppelt so hoch, rechnete Raiffeisen vor.

Die Austro-Banken sind vor allem in Osteuropa sehr aktiv: Innerhalb Osteuropas (205 Mrd. Euro Volumen) entfallen die meisten Forderungen auf die östlichen Nachbarländer (117 Mrd. Euro, darunter allein Tschechien mit 47 Mrd. Euro) und Rumänien (29 Mrd. Euro). (APA)