Als Ergänzung gibt es auch Vorträge und Ausstellungen.
Salzburg - 17. Auflage des Bergfilmfestivals: In 16 Tagen gilt es 20 Programme (mit gut 30 Einzelwerken), elf Vorträge und eine Fotoausstellung zu meistern - nicht nur auf Prestigebergen wie dem Mount Everest drängeln sich Höhenrauschige. Längst aber hat sich das Festival von der reinen Kraxelei verabschiedet, vielmehr sind allerlei Freistilabenteuerspinnereien vertreten:
Etwa Paragleitsportpionier John Silvester, der mit seinem Schirm in extreme Höhen aufsteigt (Birdman Of The Karakorum) oder die Basejumperin Karina Hollekim, die bei Dreharbeiten schwer verunglückte (20 Seconds Of Joy). So wie ein Team des BR-Bergsteigermagazins, das in der Schweiz von einer Lawine begraben wurde (Verschüttet). Daneben auch Bodenständigeres: Etwa zwei Filme von André Hörmann über Busreisen, die Leben und Menschen entlang der Routen porträtieren. Abenteuer Linienbus - Über das Dach der Welt führt entlang der indischen Grenze über den Siddhartha-Highway in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu.
Der Brite Ross Cairns vergleicht im Dokumentarspielfilm Lives Of The Artists Surfer, Snowboarder und die Hardcore-Punkband Gallows. Um Extreme ganz anderer Natur geht es im Film Cocalero von Alejandro Landes, nämlich um den US-amerikanischen War On Drugs und um jüngste Entwicklungen sowie historisches Erbe in Bolivien. Seit 2005 regiert dort mit Evo Morales ein indigener Präsident, der u. a. wegen der Nationalisierung der Naturschätze eine politische Gratwanderung riskiert und sich zudem für die alten Traditionen der kleinen Kokabauern starkmacht. Absolute Empfehlung.
Ebenfalls intellektuellen Mehrwert und Bilder abseits von Extremsportaction versprechen The Two Horses Of Ghenghis Khan (Regie: Byambasuren Davaa) sowie Absurdistan (D, 2007) von Veit Helmer - Letzteres eine Burleske über ein imaginäres Dorf, in dem sich die Frauen den Männern sexuell verweigern, weil die Herren den Brunnen nicht reparieren. (Gerhard Dorfi / DER STANDARD, Printausgabe, 26.11.2010)