Das Budget, heißt es, ist die "in Zahlen gegossene Politik einer Regierung". Für den einzelnen Bürger sind diese Zahlen aber oft nicht einsehbar, kryptisch oder unverständlich. Genau darum, solche Daten anschaulich aufzuarbeiten und darzustellen, geht es der Initiative www.open3.at. Sie erarbeitete eine interaktive Darstellung des österreichischen Budgets, basierend auf den Daten, die die Regierung bereitgestellt hat.

"Die Idee zu dieser Visualisierung", erzählt Initiator Robert Harm, "entstand am Barcamp Wien". Die einzelnen Konsolidierungsmaßnahmen werden nach Größenverhältnis in Beziehung zueinander gesetzt - je größer ein Bereich dargestellt ist, desto mehr Geld wird dort eingespart. Zur besseren Unterscheidung wurden die einzelnen Bereiche auch unterschiedlich eingefärbt, in der interaktiven Grafik sind auch weitere Informationen abrufbar. Gezeigt werden soll damit, wie unterschiedlich das ausgabenseitige Sparvolumen der verschiedenen Bereiche ausfällt.

Die Initiative, die sich als "Netzwerk zur Förderung von openSociety, openGovernment und openData in Österreich" versteht, befasst sich schon länger mit der visuellen Darstellung von behördlichen, nicht personenbezogenen Daten. Da die Daten zum Budget in Österreich nicht maschinenlesbar vorlagen, mußte die Erstellung, erzählt Harm, in mühsamer Kleinarbeit erfolgen. Andere Länder sind da weiter: In Großbritannien etwa werden entsprechende Daten maschinenlesbar zur Verfügung gestellt und machen so einfache und umfangreiche Auswertungen für alle Bürger möglich. "In Österreich gibt es leider noch wenig Schritte in diese Richtung", so Harm. (az, derStandard.at, 26.11.2010)

Link: Die animierte Grafik