Die von dem Internet-Enthüllungsportal Wikileaks angekündigte Veröffentlichung diplomatischer Geheimdokumente könnte einem russischen Medienbericht zufolge zu einer Verstimmung zwischen Russland und den USA führen. Wie die Wirtschaftszeitung "Kommersant" am Freitag unter Berufung auf Wikileaks-Kreise berichtete, enthalten die Dokumente Kommentare zu Russlands Politik und "wenig schmeichelhafte Aussagen" über russische Führungspersönlichkeiten.

Es gehe unter anderem um Aufzeichnungen von Gesprächen zwischen US-Diplomaten und russischen Politikern, Berichte über Ereignisse in Russland sowie Analysen zur russischen Innen- und Außenpolitik.

Weitere hunderttausend Dokumente

Wikileaks hatte am Montag die Veröffentlichung Hunderttausender weiterer Geheimdokumente angekündigt. Das US-Außenministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, es bereite sich darauf vor, dass Wikileaks Dokumente zu einer Vielzahl von Themen und Staaten veröffentlichen werde.

Der US-Botschafter im Irak, James Jeffrey, äußerte sich am Freitag besorgt über die bevorstehende Veröffentlichung der Dokumente. Wikileaks sei ein "furchtbares Hindernis" für seine auf vertrauensvollen Gesprächen beruhende Arbeit und die US-Diplomatie im Irak, sagte er in Bagdad.

Die Plattform hatte im Oktober rund 400.000 geheime Unterlagen des Pentagon zum Irak-Krieg veröffentlicht. Diese dokumentieren zahlreiche von den US-Streitkräften geduldete Übergriffe der irakischen Sicherheitskräfte auf die Zivilbevölkerung. Im Juli hatte Wikileaks der Öffentlichkeit bereits 77.000 Dokumente zum Afghanistan-Einsatz zugänglich gemacht. (APA/AFP)

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