Eindhoven- Die niederländischen Schwimmer und der Russe Stanislaw Donez haben am Freitag in Eindhoven für die Kurzbahn-EM-Schlagzeilen gesorgt. Mit zwei Doppelsiegen und Staffelgold schob sich das "Oranje"-Team in der Medaillenwertung auf Rang zwei, sammelte am zweiten Wettkampftag in zehn Entscheidungen neun Medaillen. Donez wiederum sorgte im Rückensprint für einen der heuer selten gewordenen Europarekorde.

Die Niederlande starteten ihre Aufholjagd auf die am Vortag mit sechsmal Gold unheimlich stark aufgetretenen Deutschen mit einem durch Ranomi Kromwidjojo und Femke Heemskerk fixierten Doppelsieg über 100 m Kraul. Die Siegerin blieb in 51,44 Sekunden nur 25/100 über dem Europarekord. Die nach 16-monatiger Pause auf die internationale Bühne zurückgekehrte Deutsche Britta Steffen wurde Dritte. Sie und ihre Landsleute haben im Medaillenspiegel aber noch immer vier Gold Vorsprung.

Den zweiten Doppelschlag der Gastgeber setzten Inge Dekker und Hinkelien Schreuder im Delfinsprint. "Das war ein anstrengender, aber erfolgreicher Nachmittag für mich", sagte die in 25,38 siegreich gebliebene Dekker, nachdem sie gemeinsam mit Heemskerk, Schreuder und Kromowidjojo in 1:34,34 Minuten auch in der Kraulstaffel über 4 x 50 m gewonnen hatte. Stadion-Namensgeber Pieter van den Hoogenband ließ es sich nicht nehmen, seinen Landsleuten die Medaillen umzuhängen.

Die Deutschen sammelten mit fünf Stück wieder eifrig Podestplätze, diesmal strahlte aber nur jene von Steffen Deibler über 100 m Delfin in Gold. "Ich wollte die 49 auf der Anzeigetafel sehen", jubelte der 23-Jährige nach seinem in 49,95 Sekunden fixierten dritten Goldgewinn bei diesen Titelkämpfen. Der Slowene Peter Mankoc schrieb mit Bronze nun zwölf Jahre en suite auf Kurzbahn-EM-Ebene an. Der 32-jährige Polizist nahm als einziger Athlet an allen bisherigen 14 EM-Auflagen teil.

Donez drückte in 22,74 Sekunden seine beim Titelgewinn 2009 fixierte bisherige Kontinental-Topmarke um 2/100, diesmal war der 27-Jährige aber natürlich ohne indes verbotenen Ganzkörperanzug unterwegs. "Ich bin total überrascht, dass mir das gelungen ist", staunte der Titelträger. Den Weltrekord des US-Amerikaners Peter Marshall verfehlte er nur um 13/100. Einen weiteren russischen Sieg gab es über 200 m Brust durch Anastasia Tschaun in 2:22,68 Minuten.

Erst 16 Jahre alt ist die neue Europameisterin über 100 m Rücken, die Ukrainerin Darina Sewina gewann in 57,57 Sekunden. Die 100 m Brust der Herren gingen in 57,78 an den Italiener Fabio Scozzoli, über 400 m Lagen war der siegreiche Ungar David Verraszto in 4:03,06 Minuten um 5/100 langsamer als OSV-Ass Dinko Jukic vor zwei Jahren bei seinem Rijeka-Goldlauf. Die Italienerin Federica Pellegrini gewann die Zeitläufe über 800 m Kraul mit ihrer starken Vormittagszeit von 8:15,20 und damit den Titel. (APA)