Mit 731 Milliarden Euro stehen private und öffentliche irische Schuldner bei ausländischen Banken in der Kreide - das geht zumindest aus der Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hervor (BIZ). Das wahre Obligo liegt allerdings deutlich darunter. Der Grund: Dublin ist wegen niedriger Steuern ein Finanzzentrum, zahlreiche internationale Banken haben hier einen Firmensitz. In der Statistik sind somit riesige Beträge enthalten, die de facto In-sich-Geschäfte der Finanzkonzerne sind. Ein Beispiel: Raiffeisen International hat über Irland Gelder aufgenommen, mit denen Aktivitäten in Russland finanziert werden.

Das hat gravierende Folgen: Laut BIZ sind beispielsweise deutsche Banken mit 138 Milliarden an Forderungen nach den britischen Instituten der zweitgrößte Gläubiger des Landes. Zieht man interne Außenstände ab, bleiben laut Bundesbank nur 25 Milliarden übrig. (as, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 29.11.2010)