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Jukic freut sich über sein WM-Gold.

Foto: dapd/dejong

Eindhoven/Wien - Dinko Jukic, da kann er aus seinem Sportlernaturell nicht heraus, legt es gerne darauf an. Und es ist ihm eine Freude, seine Zweifler und Kritiker zu widerlegen. "Es hat geheißen, wir fahren von Eindhoven vielleicht ohne Medaille heim. Jetzt war sogar die Nationalhymne zu hören", sagte der 21-jährige Wiener.

Die am Sonntag zu Ende gegangene Kurzbahn-EM in den Niederlanden beschloss das österreichische Schwimm-Team mit zwei Stück Edelmetall, für beide zeichnete Jukic verantwortlich. Nach dem dritten Platz über die 200 m Lagen sorgte er am Samstag mit Gold über seine Paradestrecke 200 m Delfin (1:53,35 Minuten) für das Highlight. Hunor Mate über 200 m Brust und Martin Spitzer über 50 m Delfin sorgten zum Abschluss noch für zwei fünfte Plätze. Insgesamt gab es für das OSV-Team elf Finalplatzierungen.

"Das war eine perfekte Leistung, alles hat geklappt", sagte Jukic nach seinem zweiten EM-Titel, seiner neunten Medaille bei Großereignissen. Dass einige Konkurrenten wie der Pole Pawel Korzeniowski, dreifacher europäischer Titelträger über die 200 m Delfin auf der Langbahn, oder der Grieche Ioannis Drymonakos die Reise nach Eindhoven gar nicht angetreten haben, tat der Freude von Jukic aber keinen Abbruch.

Schließlich hatte auch Jukic, der am Sonntag zum Ausschwimmen noch die 200 m Kraul absolvierte und starker Zehnter wurde, die Kurzbahn-EM nicht im Hauptfokus. Im Juli 2011 findet die Langbahn-WM in Schanghai statt. "Dort möchte ich die Zeit von Eindhoven auf der Langbahn schwimmen, das sollte dann ein Podestplatz sein. Damit will ich anklopfen und Richtung Olympia sagen: 'Hallo, ich bin da.'"

Dazwischen gibt es von 15. bis 19. Dezember freilich noch die Kurzbahn-WM in Dubai. Jukic entschied sich nach längerer Beratung mit seinem Trainervater Zeljko für ein Antreten. Dass der 1,91 m große Sportstudent wie in Eindhoven auch am Persischen Golf quasi im Vorübergehen zuschlägt, ist nicht auszuschließen. US-Superstar Michael Phelps, mit 14 Siegen erfolgreichster Olympionike aller bisherigen Zeiten, lässt die Titelkämpfe aus.

Insgesamt werden wohl sieben OSV-Athleten in Dubai starten. Neben Jukic sind das Markus Rogan, der die Kurzbahn-EM in Eindhoven ausließ, sowie Martin Spitzer, Christian Scherübl, Fabienne Nadarajah, Lisa Zaiser und Caroline Reitshammer. Die endgültige Nennung gibt der OSV am Montag bekannt. Sechs Aktive verzichten trotz erbrachter WM-Limits auf die Dubai-Reise. (krud/APA, der STANDARD Printausgabe, 29.11.2010)