"Ich muss vorausschicken, dass ich sehr empfindliche Bronchien habe, an Frostballen leide, dass mir die Kälte Haut- und Gliederschmerzen verursacht, und dass mein jährlicher Schnupfen im September einsetzt und im August langsam abklingt."

Wer für den Winter ähnlich warme Gefühle übrig hat wie Herr Schmidt in Alfred Polgars Kurzgeschichte Wie macht der Winter froh! (Kleine Schriften, Band 2), dem hat das Wetter gerade noch gefehlt, das uns dieser Tage derart nasskalt zu überraschen weiß.

Vielleicht vermag eine Nachricht aus der Welt der Wissenschaft, in diesem Fall aus Cambridge, Ihnen das Herz zu erwärmen - Hoffnung weckt sie in jedem Fall: Da meinen Forscher nämlich, erstmals einem Mittel gegen Schnupfen, Erkältung, grippale Infekte und ähnliche Geißeln der Zivilisation auf der Spur zu sein.

Die Wissenschafter haben gezeigt, dass unser Immunsystem Mittel kennt, Viren auch dann zu bekämpfen, wenn diese sich bereits in den Zellen eingenistet haben. In Cambridge wird das als Entdeckung gefeiert, die ganz neue Therapieansätze ermögliche. Verkühlung und so könnten demnach ein Ding der Vergangenheit sein.

Die Erfahrung lehrt, dass es bis dahin noch dauern kann. In der Zwischenzeit empfiehlt die Forschung nur ein Mittel, das wirklich vor Erkältung schützt: Schlaf, viel Schlaf. Na dann: Träumen Sie was Schönes - wir sehen uns im Frühling! (corti/DER STANDARD, Printausgabe, 29. November 2010)