Greymouth - Eine Explosion und ein Brand unter Tage haben am Sonntag in einer neuseeländischen Kohlegrube die Bergung der Leichen von 29 Arbeitern behindert. Alle Helfer wurden angewiesen, zur Sicherheit den Eingangsbereich der Zeche zu verlassen. Rauch und Flammen stiegen aus einem Lüftungsschacht aus.

"Der Rauch hat sich verändert", sagte der Vorstandsvorsitzende der Betreibergesellschaft Pike River Coal, Peter Whittall. "Das ist kein Gasfeuer mehr, das ist jetzt offensichtlich ein Kohlenfeuer." Wo der Brand sich befinde und wie große er sei, wisse man nicht. Möglicherweise müsse die Zeche zeitweise versiegelt werden, um den Flammen den Sauerstoff zu entziehen. Damit würde sich die Bergung der Toten weiter verzögern.

Whittall erklärte, am schlimmsten wäre es, wenn das eigentliche Kohleflöz brennen würde. "Ein Gasbrand ist relativ leicht zu löschen, aber ein Kohlenfeuer ist eine ganz andere Sache", sagte er. Noch hoffen die Einsatzkräfte, mit einer australischen Anlage Stickstoff und Wasserdampf in die Mine pumpen zu können. Das könnte am (morgigen) Montag der Fall sein.

29 Männer vermisst

Seit der ersten Explosion am 19. November werden in der Mine 29 Männer vermisst. Seitdem gab es insgesamt drei weitere Detonationen, die vermutlich von Methangas ausgelöst wurden. Die Vermissten wurden inzwischen für tot erklärt. Ministerpräsident John Key kündigte eine offizielle Untersuchung des Unglücks an.

Polizeichef Dave Cliff erklärte, man tue alles, um die Opfer zu bergen. Die neue Explosion habe jedoch erneut deutlich gemacht, welche Gefahren mit dem Einsatz verbunden seien. Verletzt wurde niemand. Ein kleinerer Brand in der Umgebung des Eingangs wurde rasch gelöscht. (APA)