Berlin - Nicht nur im ORF begehren Mitarbeiter gegen die Geschäftsführung auf. Deutschlands ARD plant, den traditionellen Doku-Sendeplatz am Montag ersatzlos zu streichen. Das empört die Dokumentarfilmer: "Statt die Akzeptanz qualitativ herausragender Programme durch beharrliches Festhalten an solchen Formaten allmählich zu verbreitern, zieht die ARD ihr Niveau kontinuierlich nach unten und beschädigt damit ohne Rücksicht auf Verluste den eigenen Markenkern", klagten sie im offenen Brief an die Rundfunkräte. Kulturstaatsminister Bernd Naumann merkte ebenfalls Bedenken an. Ab heute, Montag, entscheiden die ARD-Intendanten über die Reform.

Jauch rührt um

Auslöser des Dilemmas ist Günther Jauch: Sein Wechsel von RTL zu ARD mit Sonntagstalk um 21.45 Uhr sorgt für die Notwendigkeit einer völligen Neustrukturierung des Programms. Neben Jauch rittern mit Anne Will, Frank Plasberg, Sandra Maischberger und Reinhold Beckmann gleich fünf Talker ab 2011 um die Gunst des Publikums. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 29.11.2010)