Barcelona - Bei der Regionalwahl in Katalonien haben die regierenden Sozialisten eine deutliche Niederlage erlitten. Die Wähler in der Region im spanischen Nordosten bescherten den Sozialisten das schlechteste Wahlergebnis seit deren Gründung vor 32 Jahren und gaben den Nationalisten die meisten Stimmen. Die von der Wirtschaftskrise schwer gebeutelten Katalanen straften damit auch die sozialistische Regierung in Madrid ab.

Das nationalistische Mitte-rechts-Bündnis Convergencia i Unio (CiU) erhielt nach Auszählung von rund 65 Prozent der Stimmen 62 Sitze im Regionalparlament, die Katalanische Sozialistische Partei nur 30. Bislang zählten die Sozialisten 37 Sitze. Die Zeitung "El Mundo" sprach auf ihrer Website von einem "Debakel" für die Sozialisten.

Die Sozialisten hatten 2003 die 23-jährige Herrschaft der Nationalisten in Katalonien beendet. Mittlerweile leidet die eigentlich reiche Region jedoch unter der mit einer hohen Arbeitslosigkeit verbundenen Wirtschaftskrise, die sich im hochindustrialisierten Katalonien besonders stark bemerkbar macht. Die katalanische Wirtschaft schrumpfte nach Angaben des Funcas-Instituts vergangenes Jahr um 4,7 Prozent.

Die Sozialisten von Ministerpräsident Jose Luis Rodríguez Zapatero haben auch auf nationaler Ebene wegen der Wirtschaftskrise und ihrer Sparmaßnahmen deutlich an Zustimmung eingebüßt. Im kommenden Jahr finden in Spanien weitere Regional- und Kommunalwahlen statt, 2012 wird ein neues Nationalparlament gewählt. (APA)