Johannesburg - Der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart baut sich mit einer Mehrheitsbeteiligung am südafrikanischen Rivalen Massmart eine wichtige Präsenz in Afrika auf. Der Weltmarktführer zahlt rund 2,3 Mrd. Dollar für einen Anteil von 51 Prozent, wie beide Konzerne am Montag mitteilten. Durch den Kauf wird der Weg für eine weitere Expansion Massmarts auf dem rasant wachsenden Markt Afrika frei.

Markt in den USA schwächelt

Die südafrikanische Billig-Supermarkt-Kette ist bereits in 13 Ländern südlich der Sahara aktiv. Wal-Mart konzentriert sich seit längerem wegen der Schwäche auf dem Heimatmarkt USA auf den Ausbau seiner internationalen Präsenz.

Noch im September wollte Wal-Mart den Konzern aus der größten Volkswirtschaft Afrikas für vier Milliarden Dollar komplett kaufen. Es war aber fraglich, ob dies die heimischen Wettbewerbsbehörden genehmigt hätten. Im vergangenen Jahr hatten Südafrikas Regulierer eine 24-Milliarden-Dollar-Fusion zwischen dem heimischen Telekomkonzern MTN Group und Indiens Bharti Airtel verboten.

Massmart werde auch nach der Übernahme sein Management sowie seine lokale Identität behalten, sagte Massmart-Chef Grant Pattison. Zudem könne der Konzern durch das Geschäft seine Expansion in Nigeria, Ghana, Malawi und Uganga beschleunigen und seine Lieferkette mit verderblichen Lebensmitteln ausbauen. Massmart-Aktien legten in Johannesburg 1,5 Prozent zu. Dort wird das Unternehmen auch notiert bleiben.

Ungemach droht Wal-Mart noch von den Gewerkschaften. Die traditionell starken Arbeitnehmervertreter in Südafrika haben bereits Streiks angekündigt. (APA/Reuters)