Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi geht gegen das Callgirl Nadia Macri juristisch vor - sie hatte in einem TV-Interview über ein intimes Treffen mit dem Premierminister berichtet. Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini kündigte eine Klage gegen die 28-Jährige an, die berichtet hatte, von Berlusconi 10.000 Euro für sexuelle Gefälligkeiten erhalten zu haben. Macris Worte seien absolut haltlos. "Diese Aussagen sind schon von vielen Zeugen bestritten worden. Es ist auffallend, dass im Fernsehen ein Interview über eine Angelegenheit gebracht wird, die schon vor den Staatsanwälten geklärt worden ist", kommentierte Ghedini.

Die Frau berichtete im Interview am Sonntag, dass sie von einem Angestellten eines Fernsehsenders mit Berlusconi bekanntgemacht worden war. Später habe der Ministerpräsident und Medienunternehmer sie auf ihrem Mobiltelefon angerufen und sie zu einer Party in einer Villa auf Sardinien und zu einer weiteren Feier in Mailand eingeladen. Sie habe an zwei Partys teilgenommen, auf denen es nur so von jungen ausländischen Frauen - hauptsächlich aus Brasilien und Russland - gewimmelt habe. Sie glaube, viele der Frauen seien minderjährig gewesen, sagte sie dem Fernsehsender Sky TG24. (APA)